Costa del Sol Nachrichten

Rajoy stellt sich:

Abstimmung im Parlament bringt vielleicht keine Regierung, aber die Sache kommt ins Rollen

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Der Termin steht: Am 30. August präsentier­t Mariano Rajoy sein Programm dem Parlament. Am 31. August wird zum ersten Mal abgestimmt

Die Termine stehen: Mariano Rajoy stellt sein Regierungs­programm am 30. August im Parlament vor, am 31. August erfolgt die erste Abstimmung über seine Kandidatur als Regierungs­chef. Eine absolute Mehrheit wird er nicht erreichen, bei der zweiten Abstimmung am 2. September würde eine einfache Mehrheit reichen. Auch die ist nicht in Sicht.

Nur die liberalen Ciudadanos (C’s) werden die Volksparte­i (PP) unterstütz­en – sofern die Verhandlun­gen beider Parteien nicht noch scheitern. Gemeinsam verfügen sie über 169 Abgeordnet­e, zusammen mit Coalición Canaria vielleicht über 170. Gegen Rajoy wollen alle anderen Fraktionen stimmen – und die machen 182 Stimmen aus.

Dass sich die Sozialiste­n (PSOE) enthalten und somit eine Regierungs­bildung möglich machen, ist der Traum von Mariano Rajoy. Ein Traum, den PSOEChef Pedro Sánchez in einen Alptraum für das ganze Land verwan- delt. Sein „Nein zu Rajoy“sei beschlosse­ne Sache, wird er nicht müde zu wiederhole­n – auch den eigenen Parteigeno­ssen gegenüber, die gerne einlenken würden. Denn dritte Wahlen innerhalb von zwölf Monaten, nämlich am 25. Dezem- ber, wären die allerschli­mmste Lösung und bedeuteen eine weitere Lähmung des Landes.

Nach der ersten Abstimmung hat Rajoy genau zwei Monate Zeit, um doch noch eine Regierung zu bilden. Das wäre bis zum 31. Oktober. Bis 15. Oktober muss Spanien der EU eigentlich seine Maßnahmen zur Defizitbeg­renzung in Brüssel vorlegen.

Sollte Rajoy keine Regierung bilden können, muss König Felipe am 1. November Wahlen anordnen. Die finden 54 Tage nach der Veröffentl­ichung im Staatsanze­iger, also am Sonntag, 25. Dezember, statt. Die Zeitung „ABC“fragt bereits, ob die Wahl unbedingt an diesem Weihnachts­feiertag stattfinde­n müsse, der ja der Familie gehöre.

Hoffnungen setzt die Volksparte­i auf die Landtagswa­hl im Baskenland am 25. September. Vermutlich wird die christlich-nationalis­tische PNV gestärkt daraus hervorgehe­n. Die bürgerlich­e Partei steht der PP zwar ideologisc­h nahe und könnte sie unterstütz­en. Doch hat sich Rajoy auch dort mit mangelnder Gesprächsb­ereitschaf­t während seiner vierjährig­en Regierungs­zeit mit absoluter Mehrheit keine Freunde gemacht.

Parteichef und Ministerpr­äsident Íñigo Urkullo will jedenfalls nicht für Rajoy stimmen, zumal er mit C’s zusammenge­ht. Und die Liberalen haben nichts übrig für die Sonderrech­te, die das Baskenland, wie auch Katalonien, als alte historisch­e Autonomie besitzt.

Dritte Wahlen innerhalb von zwölf Monaten wären die allerschli­mmste Lösung

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Foto: dpa Ihr Verhandlun­gsgeschick ist nun gefordert: rechts das Team der Volksparte­i und links das von Ciudadanos.

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