Wasserpegel sinkt
Boom in der Tourismusbranche wirkt sich negativ auf die Wasserressourcen aus
Der Tourismusboom lässt die Wasserreserven schrumpfen. Landwirte sind besorgt
Málaga – ws. Zahlreiche Tourismusgebiete im Mittelmeerraum konnten in diesem Sommer von der unsicheren Lage in anderen Urlaubszielen der Welt profitieren, schon jetzt prophezeien Experten vielerorts ein zweistelliges Plus.
Auch an der Costa del Sol konnte im Juli und August das Schild „Ausgebucht“aufgehängt werden, und in den kommenden zwei Monaten rechnet die Branche mit einer Belegung von durchschnittlich 85 Prozent. Zweifelsohne ein Grund zur Freude, doch die Medaille hat zwei Seiten: Der Hotelsektor benötigt viel Wasser, denn ein Urlauber verbraucht im Durchschnitt doppelt soviel Wasser wie der Normalbürger. Erschwerend kommt hinzu, dass das kostbare Nass knapp ist. In der Provinz Málaga hat es in den vergangenen vier Jahren weitaus weniger geregnet als zuvor, was dafür sorgte, dass die Wasserreserven in den Stauseen der Provinz zunehmend schrumpften. Der Wasserkonsum hingegen stieg.
Die Lage verschärft sich
Allein zwischen dem 24. Juni und dem 22. August wurden nach Angaben des andalusischen Landwirtschaftsministeriums rund 41 Kubikhektometer Wasser verbraucht. In nur zwei Monaten wurde fast so viel Wasser verbraucht, wie dem Landwirtschaftssektor im Valle de Guadalhorce für ein ganzes Jahr erlaubt ist.
Landwirte sind in Sorge
Insgesamt liegen die Wasserreserven in den Stauseen der Provinz nach offiziellen Angaben knapp unter 47 Prozent. Schon Ende Juni hatte der Agrarsektor die andalusische Regierung aufgefordert, den Wasserverbrauch des Hotelsektors und den privater Pools besser zu kontrollieren und Schritte einzuleiten, um die Versorgung der landwirtschaftlichen Betriebe in Hin- blick auf die kommende Herbstund Wintersaison zu garantieren. Denn sollte es in den kommenden Monaten nicht ausreichend regnen, wird man die Bewässerung von Plantagen und Gemüsefeldern nicht mehr gewährleisten können.
Es besteht Handlungsbedarf
Man werde für Anfang September ein Treffen mit Vertretern des Umweltministeriums beantragen, man müsse Lösungen für das Wasserproblem finden, erklärte der Generalsekretär der Organisation für landwirtschaftliche Bewässerung in der Provinz Málaga, Juan Antonio Aguilar.