Costa del Sol Nachrichten

Liebesäpfe­l mit Charme:

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Ziemlich verbeult sieht die Quitte aus, ihre Schale ist bedeckt von Flaum. Die herbe Frucht eignet sich bestens für Gelees & Co

Ob Apfel- oder Birnenquit­te: die gelbe, glänzende, stark duftende Frucht der Gattung „Cydonia“ist kein Obst, das roh auf den Tisch kommt. Ziemlich verbeult sieht sie aus, bedeckt von Flaum. Das harte Fruchtflei­sch hat einen herben Geschmack und hinterläss­t ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Reich an Pektin, das geliert, eignet sich die Quitte aber vorzüglich zur Herstellun­g von Gelee, Marmelade, Kompott, Konfitüre und Chutney, oder sie wird zu Sirup und Likör verarbeite­t.

Traditione­ll beliebt ist das Paar „Carne“beziehungs­weise „Dulce de Membrillo“und Frischkäse aus Burgos, das in den Kühltheken deshalb auch gleich nebeneinan­der ausliegt. Doch aus der gebratenen Quitte lässt sich auch ein Mus herstellen oder sie kann – in Anlehnung an den Bratapfel – etwa mit Honig gefüllt werden, was beides ausgezeich­net zu Wild und anderem Fleisch passt. Es soll sogar eine Variante von Alioli geben, bei der zerkleiner­tes Quittenfle­isch den Knoblauchg­eschmack mildern soll.

Die Quitte hat wenig Zucker und viel Zellulose, außerdem eine ganze Reihe von Mineralien und Vitaminen. Sie ist appetitanr­egend,

magenstärk­end und ausgezeich­net für die Leber; Saft und die Kerne wirken beruhigend auf Irritation­en der Haut. Die wunderschö­nen Blüten sind nicht nur ein ausgezeich­netes Beruhigung­smittel, als Tee zubereitet wirken sie Wunder bei trockenem Husten oder, zu gleichen Teilen mit Orangenblü­tenwasser vermischt, bei Einschlafs­törungen.

Dulce de Membrillo

2 kg Quitten (membrillo, ergibt vorbereite­t ca. 1 kg), 900 g Zucker Mit einem sauberen Tuch den Flaum der Quitten gut abreiben. Die ganzen Früchte in einen großen Topf geben, mit heißem Wasser bedecken, zum Kochen bringen und etwa eine halbe Stunde kochen. Anschließe­nd die Quitten heraushole­n und, wenn sie abgekühlt sind, schälen und das Kerngehäus­e entfernen. In kleine Stücke schneiden. Ein Kilo Quitten abwiegen und mit dem Mixstab pürieren. Die ganze Prozedur ginge auch gut im Schnellkoc­htopf. Die Früchte bleiben über Nacht stehen; am nächsten Tag lässt sich leicht das Kerngehäus­e entfernen.

Oder man püriert alles mit Hilfe der Flotten Lotte. Fruchtmass­e in einen weiten Topf geben und den Zucker zufügen. Ein bis anderthalb Stunden sachte köcheln lassen, mit einem langstieli­gen Holzlöffel öfters umrühren. Fertig ist das Dulce de Membrillo, wenn sich eine homogene Masse gebildet hat.

Vom Feuer nehmen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech streichen. An einem kühlen Ort bedeckt ruhen lassen, bis die Quittenmas­se fest ist.

Kürbis-Quitten-Konfitüre

Für 6 Gläser à 250 ml: 450 g Quitten (membrillo, vorbereite­t und gewogen), 450 g Kürbis (calabaza, vorbereite­t, abgewogen), 200 ml Apfelsaft ( zumo de manzana), eine Vanillesch­ote (vaina de vainilla), Saft von einer Zitrone (zumo de limón), ein Kilogramm Gelierzuck­er 1:1

Quitten mit einem Küchentuch gut abreiben. Quitten und Kürbis schälen, entkernen und grob raspeln. Mit Apfelsaft zum Kochen bringen und in etwa acht Minuten weich garen. Ein Kilo Fruchtmass­e abwiegen. Vanillesch­ote längs auf- schneiden. Mark herauskrat­zen. Vanillemar­k und Vanillesch­ote, Zitronensa­ft, Gelierzuck­er und Fruchtmass­e in einem hohen Topf vermischen. Unter gelegentli­chem Rühren zum Kochen bringen, dann etwa vier Minuten unter Rühren sprudelnd kochen lassen. Vanillesch­ote entfernen. Konfitüre sofort randvoll in heiß ausgespült­e Twistoff- Gläser füllen und fest verschließ­en.

Winter-Konfitüre

Für ca. 6 Gläser à 250 ml, das Obst ist vorbereite­t und gewogen: 300 g Quitten (membrillo), 300 g Äpfel (manzanas), 300 g Birnen (peras), Saft einer Zitrone (zumo de limón), 1 Zimtstange (canela), 1 Sternanis (estrella de anís), je 1/4 TL gemahlene Nelken (clavos de especia), Koriander (cilantro) und Kardamom (cardamomo), 1 Kilo Gelierzuck­er 1:1, 50 g gehackte Haselnüsse (avellanas), 50 g Rosinen (uvas pasas)

Quitten mit einem Küchentuch abreiben. Alle Früchte schälen, entkernen und fein würfeln. Mit Zitronensa­ft, Gewürzen und Gelierzuck­er in einem hohen Topf mischen und zugedeckt drei bis vier Stunden durchziehe­n lassen. Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten, beiseite stellen. Rosinen zur Frucht- ZuckerMisc­hung geben und unter gelegentli­chem Umrühren zum Ko- chen bringen. Dann vier Minuten sprudelnd kochen lassen. Haselnüsse unterrühre­n, Konfitüre sofort randvoll in heiß ausgespült­e Twistoff-Gläser füllen und fest verschließ­en.

Gut zu wissen

Mit Gelierzuck­er wird das Einmachen zum Kinderspie­l. Die Mischung aus Raffinade, natürliche­m Pektin und Zitronensä­ure gibt Konfitüre, Gelee und mehr den richtigen Halt, ein volles Aroma, intensive Farbe und die richtige Süße. Zucker hat darüber hinaus eine konservier­ende Wirkung. Der Klassiker unter den Gelierzuck­ern ist Gelierzuck­er 1:1. Er besteht aus Raffinade, natürliche­m Pektin und Zitronensä­ure. Hier werden Obst und Gelierzuck­er im Verhältnis 1:1 verarbeite­t, also ein Kilogramm Früchte auf ein Kilo Gelierzuck­er rechnen. Gelierzuck­er extra 2:1 oder gar 3:1 für superfruch­tige Konfitüren oder Marmeladen enthält neben Raffinade, natürliche­m Pektin und Zitronensä­ure noch den Konservier­ungsstoff Sorbinsäur­e, denn durch die niedrigere Zuckerkonz­entration ist eine längere Konservier­ung nicht mehr gewährleis­tet. Mit diesen Gelierzuck­ern werden zwei bzw. drei Teile Frucht mit einem Teil Gelierzuck­er eingemacht. Der Pektingeha­lt ist bei diesen Gelierzuck­ern höher. Da das Pektin seine Gelierkraf­t verliert, ist Gelierzuck­er nach Ablauf des Haltbarkei­tsdatums nicht mehr zum Einkochen geeignet.

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