Costa del Sol Nachrichten

Tourismus brummt auch in Andalusien

Hotelausla­stung in Gemeinden der Costa del Sol liegt bei fast 100 Prozent – Anfeindung­en gegen Touristen bleiben aus

- Michael Trampert Torrox

Auch an der Costa del Sol und an den Küstenabsc­hnitten Granadas ist die Anzahl der Touristen in diesem Jahr insgesamt angestiege­n – sehr zur Freude ortsansäss­iger Tourismus- und Gastronomi­ebetriebe. Bis jetzt haben die Gemeinden Hotelausla­stungen von 93 bis 100 Prozent für die Monate Juni und Juli gemeldet. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr 2015 einem Anstieg von Touristen in Höhe von sieben und mehr Prozent an den Küsten der Costa del Sol und Granadas Costa Tropical. Die Zahlen für eine Hotelausla­stung im Monat August liegen bislang noch nicht vor und werden ab Mitte September erwartet.

Wasser wird knapp

Die heißen Temperatur­en verbunden mit wenigen Regentagen und einem hohen Ansturm von Touristen sorgen, ähnlich wie auf Mallorca und an der Costa Blanca, auch im Süden Spaniens für eine zunehmende Wasserknap­pheit. Andalu- Ich komme aus Hamburg, wohne seit drei Jahren in Torrox und wurde hier noch nie angefeinde­t. Genau das Gegenteil kann ich bestätigen. Mir gegenüber sind die Spanier immer aufgeschlo­ssen, freundlich und hilfsberei­t. Ich erinnere mich an einen speziellen Fall. Ich habe ein Set neuer Gartenmöbe­l gekauft. Da sich meine Wohnung im vierten Stock befindet, musste ich jedes einzelne Möbelstück nach oben schaffen. Ein Spanier sah das, kam zu mir und bot mir seine Hilfe an. Dankend nahm ich diese an. Ruckzuck waren die Möbel allesamt in meiner Wohnung. Als ich dem Spanier für seine Hilfe etwas Geld geben wollte, lehnte er freundlich ab und ging wieder. Ich fühle mich hier sehr wohl und akzeptiert. Anfeindung­en habe ich noch nie erlebt. sien lebt neben dem Tourismus von seiner Landwirtsc­haft. Doch diese droht nun einen gewaltigen Schaden zu nehmen. Flüsse und Stauseen an den Küsten Granadas führen so wenig Wasser wie noch nie. Dieses Wasser ist jedoch zur Bewässerun­g landwirtsc­haftlicher Nutzfläche­n und damit zur Erhaltung der Landwirtsc­haft wichtig. Das Problem ist so akut, dass sich zahlreiche Amtsträger der Gemeinden Almuñécar, Salobreña und Motril an einen Tisch gesetzt haben, um gemeinsam Lösungen zu finden. Das erste Resultat war eine Mitteilung an die Residenten und Urlauber der Gemeinden, aus Solidaritä­t zu den Landwirten so wenig Wasser wie möglich zu verbrauche­n. Ohne Wasser können die Landwirte ihre Felder und Nutzfläche­n nicht mehr bewässern. Nach der Wirtschaft­skrise droht Andalusien nun eine Landwirtsc­haftskrise.

Auch in den Küstengeme­inden der Provinz Málaga, machen sich die Gemeindere­gierungen Gedanken darüber, wie sie Wasser sparen können. Mehrsprach­ige Schilder in Ich verbringe meine Urlaube nun schon seit 23 Jahren in Torrox. Noch nie wurde ich hier verbal attackiert. Ich kann aber nachvollzi­ehen, dass es Spanier gibt, die auf einige Touristen abweisend reagieren. Wenn beispielsw­eise auf Mallorca die Einheimisc­hen aufgrund einer Wasserknap­pheit kaum noch Wasser zur Verfügung haben, die Touristen auf der anderen Seite das Wasser sinnlos verschwend­en, wird es früher oder später zu Konfliktsi­tuationen zwischen den Betroffene­n kommen. Auch das Verhalten der Touristen spielt natürlich eine große Rolle. Handelt es sich beispielsw­eise um laute PartyTouri­sten, die ihren Müll einfach auf die Straße werfen, dürfen sich die Touristen nicht wundern, wenn sie von den Spaniern angepöbelt werden. Ich wohne seit bereits 18 Jahren in Spanien, davon die letzten beiden in Torrox. Eine Aggression der hier lebenden Menschen gegen mich habe ich eigentlich noch nie wirklich erlebt. Es gab zwar schon ein paar Vorfälle hier, aber die kann ich an einer Hand abzählen. Es handelte sich bei diesen Vorfällen auch eher um vereinzelt­e Geschichte­n, die ich nicht weiter ausführen möchte. Aber eine zunehmende Aggression gegen Touristen habe ich hier an der Costa del Sol noch nie erlebt. Die hier lebenden Spanier sind meiner Erfahrung nach sehr hilfsberei­t. Eine aggressive Atmosphäre gegen Touristen, wie sie sich vor allem auf Mallorca und in einigen Teilen an der Costa Blanca zur Zeit ausbreitet, kann ich für die Provinz Málaga nicht bestätigen.

Trotz dieser „Krise“herrschen an den Küsten Andalusien­s noch moderate Zustände. Anfeindung­en gegenüber den Touristen und ausländisc­hen Residenten gibt es kaum. Die CSN hat sich in der an- Ich komme aus Köln und mache hier zum zweiten Mal bereits Urlaub. Für mich bedeutet Torrox in erster Linie nette und liebenswer­te Menschen zu treffen. Es ist einfach Entspannun­g pur mit toller Atmosphäre. Ich bin hier noch nie angefeinde­t worden. Wenn ich hier Urlaub mache, verbringe ich in der Regel zirka zwölf Tage in Torrox. Innerhalb dieser Zeit kann man schon so einiges erleben, glaube ich. So habe ich unseren Pächter kennengele­rnt und den Spanier und Restaurant­besitzer Pepe. Sie sind alle unglaublic­h nette und offene Menschen. Bis jetzt habe ich also immer eine schöne Zeit hier verbracht. Anfeindung­en gegen irgendwen habe ich hier noch nie erlebt. Deshalb komme ich im Urlaub auch immer wieder gerne nach Torrox zurück. dalusische­n Hochburg der Deutschen, in Torrox, mit Touristen und Residenten unterhalte­n und dabei erfahren, ob diese aufgrund des hohen Tourismusa­ufkommens schon einmal diffamiert wurden. Ich lebe bereits seit sehr vielen Jahren in Torrox und bin noch niemals angefeinde­t worden. Ich habe die Spanier hier als hilfsberei­te und liebenswer­te Menschen kennengele­rnt. Ich würde deshalb sogar sagen, dass man in Torrox allgemein sehr willkommen ist. Man muss aber auch sagen, dass Torrox bisher nicht wirklich stark von Touristen überflutet wurde. Viele Urlauber, die im Sommer hierher kommen, sind Spanier aus Córdoba, Granada und anderen Städten fernab der Küstengebi­ete. Oft haben sie ihr eigenes Anwesen hier. Türkei- und Ägypten-Urlauber, die nun nach Torrox kommen, sind in der Regel Hotel-Touristen. Da es in Torrox nur ein einziges Hotel gibt, sind die Kapazitäte­n sehr beschränkt. Es gibt hier also keine Tourismusü­berflutung.

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Foto: Michael Trampert Der Ferrara-Strand in Torrox ist noch nicht so stark überlaufen wie anderswo.
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Manfred Holtorf
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Ilona Scheuren
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Ferdinand Teuffel v. Birkensee
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Andrea Hoffmann

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