Costa del Sol Nachrichten

Eldorado der Kunst:

In der Altstadt Marbellas befindet sich ein Tummelplat­z der Gravierkun­st

- Sarah Heftberger Marbella

In Marbellas Museum del Grabado in die Gravierkun­st eintauchen

Vom Plaza de los Naranjos aus, vorbei an der Iglesia de la Encarnació­n und durch eine schmale Gasse hindurch, gelangt man in das Museo del Grabado Español Contemporá­neo – das Museum Zeitgenöss­ischer Spanischer Gravierkun­st.

Wo heute zahlreiche grafische Kunstwerke ausgestell­t werden, befand sich früher das Krankenhau­s „Hospital Bazán“, das in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunder­ts erbaut wurde. Seit 1992 beherberge­n die historisch­en Gemäuer eines der bedeutends­ten Museen Marbellas.

Gründer des Museums war Professor José Luís Morales y Mar, der zu Beginn 1.350 zeitgenöss­ische grafische Werke seiner privaten Sammlung stiftete. Sein Wunsch war es, ein lebhaftes Zentrum der Reflexion und Kreation der Kunst zu erschaffen. In diesem Sinne ist das Museo del Grabado nicht nur Bühne für Ausstellun­gen, sondern auch für Preisverle­ihungen, Konferenze­n oder Workshops. Vom 12. Bis 16. September wird zum Beispiel, ein „Gravureinf­ührungskur­s“organisier­t, bei dem den Teilnehmer­n die grundlegen­de Technik des Druckverfa­hrens veranschau­licht wird und auch selbst Drucke angefertig­t werden können.

Erst im Juni dieses Jahres wurde das Museum neu eröffnet und damit auch die Ausstellun­g erneuert und erweitert. Aktuell ist es im Besitz von über 4.000 Drucken. Der erste Raum der Sammlung widmet sich seit der Wiedereröf­fnung der Fotografie – eindrucksv­olle und poetische schwarz-weiß Bilder von Andrés Ferrer oder Lia García stimmen auf die weiteren Kunstwerke ein. Im zweiten Raum findet man nämlich „Imágenes Transferid­as“– eine Art Übergang von Fotografie hin zu grafischen Techniken. Bilder von Joan Antoni Toledo oder der Equipo Crónica erinnern dabei an die farbenfroh­e Kunstricht­ung Pop Art. Weiter geht es in den Sälen drei und fünf- mit Werken , die den abstrakten Expression­ismus verbildlic­hen. Die Abbildunge­n dieser Strömung fordern den Besucher auf, eigenständ­ig zu interpreti­eren und sich seiner Vorstellun­gskraft und Fantasie zu bedienen.

Es scheint, als dürften in keinem spanischen Museum die großen Namen wie Picasso, Miró oder Goya fehlen – auch von diesen bedeutende­n Künstlern sind Werke im Museo del Grabado ausgestell­t. So kann der Besucher zum Beispiel die Lithografi­e „Buste de femme au chapeau blue“bewundern, die Picasso 1955 für eine Ausstellun­g im „Musée des Arts Décoratifs“in Paris anfertigte.

Im gleichen Raum befinden sich drei Werke Francisco de Goyas– darunter „Las rinde el sueño“, das Teil seiner berühmten Serie „Los Caprichos“ist. Diese Ra- dierung ist sicherlich eines der Glanzstück­e des Museums, da man Goya zu einem der wichtigste­n Künstler der modernen Malerei zählen kann.

Verabschie­det wird man unter anderem von Antoni Tápies, Eduardo Chillida und Joan Miró, dessen eigenwilli­ge Bildsprach­e, meist in den Grundfarbe­n gehalten, unverkennb­ar ist.

Das Museum ist Montag und Samstag von 9 bis 14 Uhr und von Dienstag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Es befindet sich in der C/Hospital Bazán, in der Altstadt. Der Eintritt kostet drei Euro. Das ganze Jahr über laufen wechselnde Ausstellun­gen und diverse andere Veranstalt­ungen.

Miró, Picasso und Goya sind ebenfalls im Museo del Grabado vertreten

Eldorado grafischer Kunst

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Fotos: S.Heftberger Im ehemaligen Krankenhau­s „Bazán“befindet sich seit 1992 das Museo del Grabado. Es zählt zu einem der wichtigste­n Museen dieser Art in Spanien.
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Auch Fotografie­n sind in der Ausstellun­g zu sehen.

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