Tolle Bootstour im Hinterland
Am Stausee Conde del Guadalhorce im Seengebiet von Ardales kann man sich Tretboote und Kajaks ausleihen
Nachdem die größte Sommerhitze vorüber ist, sind die Temperaturen angenehmer geworden im Seengebiet von Ardales. Schon wenige Kilometer, nachdem man die A357 bei Ardales in Richtung El Chorro verlassen hat, sieht man den Stausee Pantano del Conde del Guadalhorce zur Linken der Straße ausgebreitet. Nach rund sechs Kilometern am See entlang und auf dem letzten Abschnitt durch Pinien- und Kiefernwälder hindurch, ist das Ziel des heutigen Ausflugs erreicht: das Naherholungsgebiet „Zona recreativa La Isla“mit dem Bootsverleih an der Nordseite des Stausees, der bis Ende September täglich und danach nur noch an den Wochenenden geöffnet ist.
Nachdem man das Auto auf dem dortigen Parkplatz abgestellt und an dem kleinen Kontrollhäuschen einen Euro pro Auto und Person gezahlt hat, geht es unter Bäu- men an Tischen und Bänken vorbei, an dem ganze Familien beim Picknick sitzen, und schon steht man vor dem Bootsverleih. 15 Euro kostet die einstündige Fahrt mit dem fünfsitzigen Tretboot, 13 Euro für die mit dem Zweisitzer und elf
Euro für ein Kajak. Die Wahl fällt auf einen Viersitzer, der eine kleine Rutschbahn hat, über die man sich in den See gleiten lassen kann.
„Viel Spaß“, sagt der Mann vom Bootsverleih, dann stößt er das Tretboot vom Ufer ab und die Fahrt beginnt. Gleich zu Beginn fällt auf, dass das Treten der Pedalen gar nicht so anstrengend wie erwartet ist, denn das Boot gleitet fast wie von selbst über den ruhigen See.
Schöne Aussicht auf der Fahrt
Nach rund einer Viertelstunde ist der große bewaldete Landvorsprung an der nördlichen Seite des Sees umfahren und man befindet sich in der Mitte der oberen Hälfte des Stausees. Von hier aus bietet sich eine schöne Aussicht auf zwei Halbinseln mit Sandstränden und auf einen Pavillon, der aus der Zeit der Anlage des Stausees zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts stammt.
Jetzt beginnt das Bad im See. Über die auf dem Boot angebrachte Rutsche geht es ins Wasser und sofort stellt sich die gewünschte erfrischende Wirkung ein. Das Wasser hat eine angenehme Temperatur und ist nicht zu kalt, so dass sich das Bad mit einigen Unterbrechungen zum Sonnenbaden auf dem Boot noch über gut zwanzig Minuten hinzieht.
Dann ist auch schon die Zeit gekommen, um rechtzeitig vor Ablauf einer Stunde zum Bootsverleih zurückzukehren. Kurz vor der Ankunft an dem Sandstrand mit dem Bootsverleih bietet sich auf dem Landvorsprung, den man zu Beginn der Tour passiert hat, ein interessantes Schauspiel.
Sprungmöglichkeit von Klippen
Auf einem Felsen, der mindestens fünf Meter hoch ist, stehen rund zehn Jugendliche, die offenbar von dort aus in den See springen wollen. Es dauert eine Weile, bis die Gruppe in Bewegung kommt, doch dann wagt einer von ihnen den Sprung und taucht auch bald wieder an der Wasseroberfläche auf. Das Wagnis wird von seinen Freunden mit tosendem Beifall bedacht, und nach und nach springen auch die restlichen Jugendlichen von der Klippe.
Der Reiz, es den jungen Leuten gleichzutun, ist zwar da, doch dann sagt die Vernunft, dass es auch ohne todesmutige Sprung-Aktionen ein schöner Ausflug war, der mit gutem Gewissen weiterempfohlen werden kann.
Tretboot gleitet wie von selbst über den ruhigen See