Au-pair gesucht Schon seit längerer Zeit erfreut sich der kulturelle Austausch zwischen Familien und Jugendlichen großer Beliebtheit. Auf zahlreichen Online-Plattformen oder mit Hilfe von spezialisierten Agenturen kann man weltweit nach jungen Men-
Immer mehr Familien suchen international nach einer Kinderbetreuung
schen suchen, die gerne bei der Betreuung der Kinder helfen wollen und im Gegenzug ein kleines Taschengeld und Unterkunft erhalten. Die Idee des Austauschs ist es, das Au-pair wie ein Familienmitglied aufzunehmen. Beide Parteien sollen von diesem Projekt vor allem im kulturellen Sinne profitieren. Bei der Suche nach dem perfekten Au-pair und der späteren Organisation des Aufenthalts gibt es aber einige Dinge zu beachten.
Seit einigen Jahrzehnten schon erfreut sich das Au-pair-Konzept großer Beliebtheit. Immer mehr junge Erwachsene und ebenso Familien wollen den kulturellen Austausch wagen. „Au pair“bedeutet „Auf Gegenseitigkeit“– beide Seiten sollen also von dem Au-pairVorhaben profitieren, dieses Projekt ist ein „Geben und Nehmen“und eine Chance, neue Ansichten, Einstellungen, Sprachen und Kulturen kennenzulernen.
Entscheidet man sich als Familie dafür, ein Au-pair bei sich aufzunehmen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Kontakt zu potenziellen Au-pairs herzustellen. Auf der einen Seite gibt es die Online-Portale. Dort registriert man sich und erstellt ein Profil, in dem man Informationen über die Familie gibt und darlegt, was man vom Au-pair erwartet und was einem wichtig ist. Der Vorteil hierbei ist, dass man selbstständig, spontan und unverbindlich jederzeit nach einem Aupair suchen kann.
Bei der Agentur-Variante übernimmt eben eine Agentur die Suche und leitet möglicherweise passende „Treffer“, also Au-pair Profile, an die Familie weiter. Der Vorteil hier ist, dass man jederzeit einen Ansprechpartner hat und sich auch bei Problemen während des Aufenthaltes in der Regel an die Agentur wenden kann.
Agentur vs. Online-Plattformen
Wie lange eine Vermittlung dauert, ist schwer zu sagen und kommt natürlich auch immer darauf an, wie viele Au-pairs oder Familien gerade im System sind. Auf Online-Plattformen kann man aber grundsätzlich in sehr kurzer Zeit und recht spontan ein Au-pair finden.
Dr. Mona Lietz, die selbst eine Vermittlungsagentur in Deutschland betreibt, rät generell von der Online-Suche ab, da Internetplattformen zwar viele Au-pairs im Angebot hätten. Ob diese aber tatsächlich einreisen und ob die Bewerber seriös sind, prüfe dort niemand.
Eine Au-pair Familie muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Au-pair keine Haushaltskraft oder Angestellte ist, sondern wie ein Familienmitglied aufgenommen werden sollte. Das ist der Grundgedanke des Konzepts und nur so wird die Begegnung der Kulturen zu einem Erfolg von dem beide Seiten profitieren können.
Die 18-jährige Österreicherin Sabrina, die seit Anfang August als Au-pair in Marbella ist, ist zum Beispiel sehr glücklich darüber, dass sie voll in die Familie eingebunden wird und bei sämtlichen Familientreffen dabei sein darf. Dadurch fühlte sie sich vom ersten Tag an willkommen und wohl in der Familie, erzählt sie.
Sabrina hat ihre Gastfamilie spontan über eine Online-Plattform gefunden. Es war die erste und einzige Familie, mit der sie überhaupt in Kontakt gestanden ist. Nach einem Skype-Gespräch, bei dem auch das damalige Au-pair anwe- send war, war schnell klar, dass die Sympathie stimmt. „Diese Entscheidung hätte ich aber sicher nicht so schnell getroffen, hätte ich nicht mit dem anderen Au-pair über ihre Erfahrungen mit der Familie sprechen können.“, so die Abiturientin.
Erstes Kennenlernen
Au-pair-Agenturen und spezialisierte Websites raten generell immer dazu, Gespräche über Skype zu führen, um einen ersten Eindruck der Person erhalten zu können, und auch, um die wichtigsten Regeln und Erwartungen zu bereden. Dabei wird empfohlen, immer auch die Kinder der Familie in diese ersten Gespräche miteinzubeziehen.
Sabrina lebt bei einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Mädchen im Alter von zehn und 14 Jahren. Die Familie hat eine zwölfjährige Au-pair-Erfahrung vorzuweisen und weiß daher, auf was sie achtgeben muss.
Lietz betont dazu, dass man sich als Familie grundsätzlich darüber klar sein muss, dass immer jemand mit im Haus ist. „Manche Menschen sind damit überfordert. Ein Au-pair ist kein ausgebildeter Erzieher, sondern nur ein junger Mensch, der gerne eine Fremdsprache lernen möchte und für ein Taschengeld, Unterkunft und Verpflegung in einer Familie mit bei der Kinderbetreuung und Hausarbeit hilft.“Lietz erklärt weiter, dass die häufigsten Probleme im Bezug auf die Arbeitszeit und kulturelle Unterschiede bei der Kindererziehung auftreten würden. Meist treffen zwei ungleiche Kulturen aufeinander, deren Verständnis von Richtig oder Falsch im Hinblick auf die Lebens- und Erziehungsweise durchaus voneinander abweichen können. Sabrina kann nur Positives über ihren Aufenthalt in Marbella berichten. Sie ist bis Ende September hier und fängt dann im Oktober ihr Medizinstudium an.
Aufenthalt im Sommer
Viele Au-pairs nutzen ihre Ferienmonate, um Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Das ist auch eine beliebte Variante für Familien, die noch keine Au-pair-Erfahrung haben und diesen Austausch gerne
Ein Au-pair ist keine Haushaltshilfe sondern ein Familienmitglied auf Zeit