Sieg für Costa
Beim Senior Masters Cup in Marbella wurden Erinnerungen an glorreiche Zeiten wach
Albert Costa hat den Senior Masters Cup in Marbella gewonnen. Im Finale setzte er sich gegen den USAmerikaner John McEnroe durch.
Gleich zwei Top-Events ließen die Herzen der Sportfans in Marbella vergangene Woche höher schlagen. Während im Aloha Golf Club quasi eine Wiederholung des olympischen Golfturniers der Frauen von Rio de Janeiro stattfand (siehe Kasten Seite 5), spielten auf der Tennis-Anlage des Hotels Puente Romano ehemalige Tennis-Helden um den Senior Masters Cup. Vor zehn Jahren war das Turnier mit den früheren TopGrößen noch fest im Veranstaltungskalender etabliert und hatte unter anderem frühere Top-Spieler wie Boris Becker oder Stefan Edberg mobilisiert. Nach einem wenig erfolgreichen Wiederbelebungsversuch vor fünf Jahren, erlebte das Event nun ein erstaunliches Comeback mit Albert Costa als strahlendem Sieger.
Der Spanier, der in seiner Karriere zwölf Titel gewonnen hat und 2002 bei den French Open triumphierte, setzte sich am Samstagabend im Finale gegen den dreimaligen Wimbledon-Sieger John McEnroe durch, der sich mit seinen 57 Jahren in blendender Form präsentierte. Mehr als 2.600 Zuschauer wurden auf der Tribüne des Centre Courts Zeuge, wie Albert Costa sich während des eine Stunde und 37 Minuten dauernden Matches mit 3:6, 6:3 und 12:10 regelrecht abmühen musste, um den US-Amerikaner in die Knie zu zwingen. Die Revanche in den ersten beiden Sätzen setzte sich auch im Super Tie Break fort, der zum Abschluss des dreitägigen Spektakels nochmals für richtig Spannung sorgte.
„John hat unglaublich gut gespielt, er hat mich von Anfang an kräftig unter Druck gesetzt, und nachdem er im ersten Satz 4:1 ge- führt hat, war es für mich unmöglich in diesem Durchgang aufzuholen“, sagte Albert Costa. „Den Super Tie Break habe ich dann wie durch ein Wunder gewonnen.“
Anerkennende Worte für den Sieger hatte John McEnroe, der sich freute, „nach so vielen Jahren wieder in Marbella zu sein“. Er habe große Lust auf die Partie gehabt und versucht, „Albert das Leben schwer zu machen“. Dies sei ihm aber ganz gut gelungen, sagte der 77-fache Champion bei der Siegerehrung im Beisein von Bürgermeister José Bernal und Manolo Santana.
Der erste spanische Wimbledon-Sieger, der vor 50 Jahren im Londoner Vorort triumphierte, hatte am Abschlusstag ganz beson-
„John hat unglaublich gut gespielt, er hat mich von Anfang an unter Druck gesetzt“