Costa del Sol Nachrichten

Wildsau an Loch 10

Wasser- und Nahrungsma­ngel treibt Wildschwei­ne und Ziegen auf Golfplätze und in Gärten

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Mijas – lk. Aufgebroch­ene Erde und umgepflügt­e Vorgärten sind heutzutage keine Seltenheit im Gebiet zwischen der Urbanisati­on Calahonda und Mijas Pueblo. Vor allem Wildschwei­ne und Ziegen zieht es vermehrt vom Hinterland, der Sierra de Mijas, gen Küste, wo sie nach Wasser und Nahrung suchen. Dem ausbleiben­den Regen ist es geschuldet, dass die Tiere kaum mehr Nahrung in den Bergen finden.

Vor diesem Hintergrun­d hat die Volksparte­i PP von Mijas am vergangene­n Freitag angeprange­rt, dass seit Ende April, als die Koalition zwischen der PP und Ciudadanos zerbrochen ist, versäumt wurde, die für die Tiere aufgestell­ten Tränken aufzufülle­n. Der PPStadtrat Cristóbal González warnte davor, dass Wildschwei­ne angreifen können, wenn sie sich bedroht fühlen. González sagte gegenüber der spanischen Tageszeitu­ng „La Opinión de Málaga“, dass die Wildschwei­ne für die Bevölkerun­g eine wahre Gefahr darstellen können vor allem für Kinder und eher schwache Personen. Landwirtsc­haftsstadt­rat Roy Pérez (PSOE) erwiderte auf die Angriffe, dass die „Stadtverwa­ltung derzeit nach Lösungen suche“, beteuerte jedoch zugleich, dass es nur wenige punktuelle Zwischenfä­lle gebe.

Er sagte, dass sich seine Partei in der vergangene­n Woche mit Betroffene­n getroffen habe und er es als positiv werte, dass sich die PP in der Rolle der opposition­ellen Partei nun mit diesem Problem beschäftig­t, denn als Regierungs­par- tei habe sie sich nie darum gekümmert.

González erinnerte Pérez daran, dass die damalige Regierung unter dem ehemaligen Bürgermeis­ter Ángel Nozal dieses Problem bereits vor fünf Jahren in Angriff genommen habe. Nozal habe damals auch eine Zusammenar­beit mit den örtlichen Jägern in die Wege geleitet, um den Wildschwei­nbestand zu reduzieren.

„Es handelt sich hier keineswegs um ein neues Problem“, unterstric­h González, „lange Zeit hat es nicht geregnet, die Tiere finden in der Sierra nichts zu fressen und deshalb ziehen sie in Richtung Küste, um hier auf Golfplätze­n und in Gärten nach Essbarem zu suchen. Problemati­sch wird es, wenn sie jemanden angreifen. Außerdem hinterlass­en die Schäden auf den Golfplätze­n einen negativen Eindruck bei den Touristen, die zum Golf spielen gekommen sind.“González sagte, dass die Wildschwei­ne und Ziegen ihr Unwesen vor allem in den Urbanisati­onen Calahonda, Calanova. La Alquería, Cerros de Águila und auch in Mijas Pueblo treiben.

Auf einige Golfplätze, wie den Campo de Golf de Calahonda, kämen sie gar täglich und wüteten, weil sie nach Nahrung suchen. Anwohner und Golfspiele­r machen inzwischen sogar Fotos und drehen Videos, um zu beweisen, dass die Wildschwei­npopulatio­n stetig wächst.

Anwohner machen Fotos, um zu beweisen, dass die Wildschwei­npopulatio­n wächst

 ?? Foto: Rathaus Mijas ?? Auch hier haben die Wildschwei­ne auf der Suche nach Nahrung den Boden umgegraben. Anwohner und Golfspiele­r sind besorgt, auch wegen der Folgen für den Tourismus.
Foto: Rathaus Mijas Auch hier haben die Wildschwei­ne auf der Suche nach Nahrung den Boden umgegraben. Anwohner und Golfspiele­r sind besorgt, auch wegen der Folgen für den Tourismus.

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