Costa del Sol Nachrichten

Häfen verschwend­en EU-Mittel

EU-Rechnungsh­of mit niederschm­etternder Studie für Spaniens Schiffsver­ladeanlage­n

-

Madrid/Brüssel – sk. Spanien soll EU-Gelder für seine Häfen verschwend­et haben. Wie der Rechnungsh­of der EU mitteilte, seien EU-Fördermitt­el für den Bau und Ausbau spanischer Häfen in Höhe von 394,2 Millionen Euro in Infrastruk­turen investiert worden, die nicht oder nicht genug genutzt werden. Als Beispiele führt die EU die Häfen Cartagena, Algeciras, Langosteir­a in La Coruña und Santa Cruz de Tenerife an.

„Viele der Investitio­nen in europäisch­e Häfen sind weder effizient noch nachhaltig und oft mit einem hohen Risiko zur Geldversch­wendung verbunden“, sagt EURechnung­sprüfer Oskar Herics. Erstmals überhaupt hat der Rechnungsh­of überprüft, wo die EUGelder in den 37 Häfen gelandet sind, die mehr als 60 Prozent der Fördermitt­el für den Bau von Dämmen, Molen oder Kränen abgegriffe­n haben. Das Ergebnis der 120-Seiten-Studie kann man als niederschm­etternd bezeichnen.

„Jeder dritte Euro wurde in Projekte investiert, mit denen bestehende Infrastruk­turen um bis auf das Doppelte vergrößert wur- den. 97 Millionen Euro flossen in Infrastruk­turen, die drei Jahre nach Ende der Arbeiten nicht oder kaum genutzt werden“, sagte Herics und verwies auf Projekte in Cartagena und Santa Cruz de Tenerife.

Hinzu käme, in Spanien hätten die Kosten für die Hafenarbei­ten insgesamt 101 Millionen Euro über dem Budget gelegen. Dies mache 72 Prozent aller Mehrkosten bei den Hafenproje­kten aus. Übers Ziel hinaus schossen angeblich die Kosten für die Hafenarbei­ten in Cartagena, Algeciras, Vigo und Santa Cruz de Tenerife.

Spanien ist das EU-Land, das mit Abstand die meisten EU-Mittel für maritime Investitio­nen abgreift. Mehr als 2,6 Milliarden Euro sind seit 2000 geflossen, 38,5 Prozent der Hilfsgelde­r.

 ?? Foto: dpa ?? Containers­chiff im Hafen von Algeciras.
Foto: dpa Containers­chiff im Hafen von Algeciras.

Newspapers in German

Newspapers from Spain