Geldregen für El Ejido und Adra
Almería und Roquetas gehen bei Verteilung der EU-Strukturfondsmittel leer aus
Almería – jan. Adra und El Ejido haben in der „EU-Lotterie“das große Los gezogen. Bei der Verteilung von Mitteln aus dem Regionalfonds der Europäischen Union für den Zeitraum von 2014 bis 2020 sind sie mit zehn beziehungsweise fünf Millionen Euro bedacht worden. Roquetas und Almería, die sich ebenfalls um die EU-Fördergelder bewarben, haben hingegen Nieten gezogen.
Die spanische Regierung hatte im November 2015 einen Teil der ihr aus dem Regionalfonds zustehenden Mittel zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in Städten mit mehr als 20.000 Einwohner ausgeschrieben. Die interessierten Kommunen hatten bis Januar dieses Jahres ihre dahingehenden Investitionspläne vorgelegt, die im Vorfeld unter Beteiligung der lokalen Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft zu erstellen waren.
Zu verteilen waren insgesamt 730 Millionen Euro, um die sich seinerzeit 269 Städte bewarben. In das Auswahlverfahren kamen letztlich 241 Kommunen von denen am Ende 83 prämiert worden sind. Jenen, die nicht berücksichtigt worden sind, steht nun offen, ihre strategische Entwicklungsplanung zu überarbeiten und an einer zweiten Ausschreibung teilzunehmen, bei der immerhin noch 305 Millionen Euro zu verteilen sind..
Bei der ersten Ausschreibung sind aus der Provinz Almería einzig die Investitionspläne El Ejidos und Adras honoriert worden, die zusammen 15 Millionen Euro er halten werden. Im regionalen Vergleich schneidet die Provinz Almería damit relativ schlecht ab, denn andalusienweit werden insgesamt 24 Städte zusammen 240 Millionen Euro aus Brüssel erhalten.
El Ejido bekommt wegen sei- ner zwischen 50.000 und 100.000 liegenden Einwohnerzahl zehn Millionen Euro. Das Investitionsvolumen wird sich indes auf zwölf Millionen Euro belaufen, da die Europäische Union 80 Prozent der Gesamtfinanzierung trägt, während die Kommunen die übrigen 20 Prozent aufzubringen haben.
Zweckgebundene Verwendung
Adra erhält wegen seiner unter 50.000 Einwohner liegenden Bevölkerungsröße fünf Millionen Euro, die mit 1,2 Millionen Euro aus der Stadtkasse aufzustocken sind. Zu verwenden sind die Mittel aufgrund der diesbezüglichen EUAuflagen für Projekte zur Förderung der Kommunikationstechnologien, zur Erhöhung der Energieeffizienz, zur Inwertsetzung des kulturhistorischen Erbes sowie zur Aufwertung sozioökonomisch benachteiligter Stadtviertel.
Der Provinzhauptstadt Almería sind die 15 Millionen Euro, die ihr mit mehr als 100.000 Einwohner zugestanden hätten, durch die Lappen gegangen. Die Kommunalregierung der PP hat daraufhin erklärt, dass ihre großen Infrastrukturprojekte nun unter finanziellem Vorbehalt stehen. Allein mit eigenen Mitteln würden sich nämlich nicht alle realisieren lassen.
Roquetas wird wiederum ohne zehn Millionen Euro auskommen müssen, die erhofft worden waren. Die Schuld dafür weisen die Oppositionsparteien der regierenden PP zu. Deren große Urbanisationsprojekte wie zu Zeiten vor dem Platzen der Immobilienblase seien mit der EU-Vorgabe einer nachhaltigen Entwicklung nicht vereinbar. Außerdem sei die zur Erstellung der Pläne geforderte soziale Partizipation in Roquetas eher eine Pseudo-Beteiligung gewesen.