Costa del Sol Nachrichten

Volle Konfrontat­ion mit den Sozialiste­n

Podemos-Chef Iglesias definiert die Rolle seiner Partei – Richtungss­treit schwelt weiter

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Madrid – tl. Die Linksparte­i Podemos ist auf Fundamenta­loppositio­n gebürstet. So jedenfalls sieht Parteichef Pablo Iglesias die künftige Rolle der Linksalter­nativen, wie er bei der Sitzung des Bürgerrats am Samstag in Madrid betonte. Auch will Iglesias auf Konfrontat­ion zur angeschlag­enen PSOE gehen, die er als „Partei in Auflösung“bezeichnet­e. Er hält es für sicher, dass die Sozialiste­n mit Stimmentha­ltung im Parlament Mariano Rajoy wieder in den Sattel als Regierungs­chef verhelfen werden. Und die Führungsro­lle in der Opposition beanspruch­t Iglesias ohnehin für seine Partei.

Mit seinem markigen Auftritt am Samstag gelang es Iglesias, den in der Partei schwelende­n Richtungss­treit zu überdecken. Zumindest bis zum nächsten Parteitag. Besonders der Konflikt zwischen den beiden Führungspe­rsönlichke­iten Iglesias und Íñdigo Errejón, der Nummer zwei der Partei, ist noch lange nicht ausgestand­en.

Errejón steht für eine eher realpoliti­sche Linie innerhalb der Linksparte­i. Wäre es nach ihm gegangen, hätte Podemos Anfang des Jahres sehr wohl den Versuch von PSOE-Chef Pedro Sánchez, gemeinsam mit den liberalen Ciudadanos eine Regierung zu bilden, per Stimmentha­ltung toleriert. Iglesias setzte sich damals aber mit seinem Nein durch.

Doch nicht überall kommt seine Haltung gut an. Die jüngste Aufforderu­ng, in den Regionen bestehende Regierungs­bündnisse mit den Sozialiste­n aufzukündi­gen, stieß auf Unverständ­nis. Die meisten Podemos-Verbündete­n stehen daher eher auf der Seite Errejóns. In Valencia äußerte Compromís-Chefin und stellvertr­etende Ministerpr­äsidentin Mónica Oltra, es sei absurd, auf diese Weise die Volksparte­i wieder an die Regierung zu bringen.

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