Costa del Sol Nachrichten

Javier Fernández oder wie Konzilianz das Chaos besiegt

Der jugendlich wirkende Bergbauing­enieur und Ministerpr­äsident Asturiens macht die Sozialiste­n handlungsf­ähig

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Madrid – ck. Der Vorsitzend­e der geschäftsf­ührenden Kommission der PSOE, Javier Fernández, ist älter als er aussieht: Am 7. Januar 1948 wurde er in Mieres geboren. Seit 2000 ist er Generalsek­retär der asturische­n Sozialiste­n und seit 2012 Ministerpr­äsident seiner Heimatregi­on. Seit dem 1. Oktober, als der Generalsek­retär der Sozialiste­n, Pedro Sánchez, zurücktret­en musste, lenkt Fer- nández die Geschicke der Partei. Nachdem das Land über 300 Tage von einer geschäftsf­ührenden Regierung gelenkt wurde, war auch die größte Opposition­spartei handlungsu­nfähig geworden.

Fernández erstes Ziel war es, durch Enthaltung der Sozialiste­n eine Minderheit­sregierung Mariano Rajoys zu ermögliche­n. Keine dankbare Aufgabe. Doch an Grabenkämp­fe und mühsames Vorarbeite­n ist der gelernte Bergbauin- genieur gewisserma­ßen gewöhnt. So gelang es ihm am 23. Oktober, dass das Föderalkom­itee sich mehrheitli­ch für die Duldung der Rajoy-Regierung entschied – durch Enthaltung per Fraktionsz­wang. Obwohl elf Enthaltung­en reichen würden, dringt er auf einheitlic­hes Auftreten. Nur so kann die Partei Identität zeigen. Nun muss er die schon wieder zu Ungehorsam neigenden Parteigeno­ssen zur Disziplin rufen.

Anschließe­nd muss ein neuer Generalsek­retär gewählt werden. Er selbst steht nicht gern im Rampenlich­t und will den Interimsvo­rsitz im März abgeben. Doch für die Partei wäre ein sozial kompetente­r Chef keine schlechte Wahl. Fernández kommt aus einer Familie von Bergarbeit­ern und Stahlarbei­tern mit sozialisti­scher Tradition. Er ist verheirate­t und hat eine Tochter.

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Foto: dpa Javier Fernández.

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