König für „Kultur statt Ignoranz“
Felipe VI. fordert zu Optimismus auf bei Verleihung der 36. Prinzessin-von-Asturien-Preise
Oviedo – dpa/ck. König Felipe hat den diesjährigen Gewinner der Prinzessin-von-Asturien-Preise die angesehene Auszeichnung im Campoamor-Theater in Oviedo überreicht. Den sogenannten „spanischen Nobelpreis“erhielt am Freitagabend unter anderem der US-Schriftsteller Richard Ford in der Sparte Literatur. Zu den Geehrten gehörten auch die Organisation SOS Kinderdorf (in der Sparte Völkerverständigung), die englische Althistorikerin Mary Beard (Sozialwissenschaften) sowie die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (Internationale Zusammenarbeit).
Der Prinzessin-von-AsturienPreis ist nach dem Titel der spanischen Thronfolgerin benannt. Die Auszeichnung wird alljährlich in acht Sparten vergeben und ist mit jeweils 50.000 Euro dotiert. Jeder Gewinner erhält auch eine Skulptur von Joan Miró. König Felipe bezeichnete die Sieger in seiner Rede als „die ranghöchsten und brillantesten Vertreter jener Sehnsucht nach einer besseren Welt, in der Einheit, Respekt und Solidarität vorherrschen“.
Die Sieger-Liste wurde von der spanischen Schauspielerin Núria Espert (Künste), dem US-Fotografen James Nachtwey (Kommunikation und Geisteswissenschaften), dem US-Biophysiker Hugh Herr (Forschung und Technik) und dem mehrfachen Triathlon-Weltmeister Francisco Javier Gómez Noya aus Spanien (Sport) komplettiert.
König Felipe rief in seiner Rede die Bevölkerung zu Optmismus auf. Grund hat er: Der Ministerpräsident Asturiens, der neben dem König saß, ist niemand anderer als Javier Fernández, der die Sozialisten als Interimsvorsitzender zur Enthaltung und einer Minderheitsregierung von Mariano Rajoy geführt hat. Dritte Wahlen sind abgewendet.
Doch der königliche Aufruf gegen „Pessimismus und Enttäuschung“gründet sich auf kulturelle, nicht auf politische Leitbilder. So auf den Schriftsteller und Philosophen Miguel de Unamuno und dessen „Verteidigung der Kultur gegenüber der Ignoranz“. Spanien müsse mit „offenen Armen“emp- fangen. „Was wir gemeinsam erreicht haben, ist viel und bewunderungswürdig. Ein Volk das die Kultur liebt, respektiert und verteidigt, muss niemals um seine Zukunft fürchten“, so der Monarch.
Sehnsucht nach einer besseren Welt, in der Einheit, Respekt und Solidarität vorherrschen
Unterschrift Spaniens fehlt
Obwohl der König Einigkeit und Eile empfahl im Kampf gegen die Erhöhung der Temperaturen auf der Erde, hat Spanien das Klimaschutzabkommen von Paris noch nicht unterzeichnet.
Das Abkommen soll am 7. November in Marrakesch in Kraft treten und die Emissionen, die zur Erderwärmung beitragen, reduzieren. Spanien hat nicht unterschrieben, weil eine amtierende Regierung das nicht könne, sagte die Umweltministerin Isabel García Tejerina.