Ungleiches Wachstum
Wirtschaftsdynamik in Spanien weist große regionale Unterschiede auf
Madrid – tl. Die spanische Wirtschaft wird in diesem Jahr um 3,1 Prozent wachsen. Diese Prognose macht die Sparkassen-Stiftung Funcas und liegt damit auf der Linie anderer Vorhersagen. Allerdings weist Funcas darauf hin, dass die Wachstumsdynamik regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Dort, wo der Tourismus eine große Rolle spielt und die Diversifizierung der Wirtschaft existiert, legt das Wachstum stärker zu.
So wird laut Funcas die Wirtschaftskraft auf den Balearen, in Katalonien, in der Comunidad Valenciana und im Baskenland stärker steigen als im Spanien-Schnitt. Zwischen 3,3 und 3,5 Prozent soll das Wachstum in den vier Regionen in diesem Jahr betragen. Madrid, Galicien und Castilla-La Mancha liegen ebenfalls noch knapp darüber.
Am Ende der Wachstumsskala liegen Kantabrien, Asturien, Extremadura und Castilla-León. Hier wird die Wirtschaft laut Funcas nur zwischen 2,4 und 2,5 Prozent zulegen. In Aragón entspricht die Entwicklung dem Spanien-Schnitt. Andalusien, die Kanaren, Murcia, Navarra und La Rioja liegen immerhin noch bei 3,0 Prozent.
Für 2017 erwartet die Stiftung ein Wachstum in Spanien von 2,3 Prozent. Primus im kommenden Jahr werde die Comunidad Valenciana mit einem Wachstum von 2,6 Prozent sein. Die Schlusslichter lauten Murcia und Kantabrien mit einem Plus von nur 1,9 Prozent.
Noch gravierender fallen die regionalen Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt aus. Die niedrigste Arbeitslosenquote in diesem Jahr wird laut Sparkassen-Stiftung die Region Navarra mit 11,7 Prozent haben. Über 28 Prozent werden für Andalusien und Extremadura vorausgesagt. Auch das Baskenland mit 12,2 Prozent sowie Aragón und die Balearen mit einer Arbeitslosenquote von etwas über 14 Prozent schneiden noch vergleichsweise gut ab.
Im kommenden Jahr wird Navarra die einzige Region in Spanien sein, für die Funcas eine Arbeitslosenquote von unter zehn Prozent vorhersagt. In vier Regionen – Andalusien, Kanaren, Castilla-La Mancha und Extremadura – bleibt die Beschäftigungslosigkeit 2017 dagegen hoch und liegt über einem Wert von 20 Prozent.