Rodríguez an der Spitze:
Politikerin aus Cádiz sagt PSOE und PP den Kampf an – Linkspartei soll Alternative in Andalusien sein
Podemos-Chefin Teresa Rodríguez aus Cádiz wurde im Amt bestätigt und hat der PSOE und PP den Kampf angesagt
Sevilla – lk. Eine große Überraschung war der Ausgang der Urabstimmung der Linkspartei Podemos nicht gerade. Teresa Rodríguez ist am vergangenen Freitag erneut zur Vorsitzenden von Podemos gewählt worden und das mit enormem Abstand zu den beiden anderen Kandidatinnen Carmen Lizárraga und Begoña Gutiérrez. 17.622 Personen haben ihre Stimmen abgegeben. Rodríguez konnte davon 13.184 auf sich vereinen, das sind 75,6 Prozent der Stimmen. Für Lizárraga stimmten 11,5 Prozent der Podemos-Mitglieder (2.021 Stimmen) und für Gutiérrez 11,16 Prozent (1.946 Stimmen).
Rodríguez kandidierte für den Podemos-Ableger „Por una marea andaluza“, deren Mitglieder 27 Sitze der insgesamt 34 des PodemosAusschusses ausmachen. Sie gehört zum radikalen Podemos-Flügel, der antikapitalistischen Linken. Zu Beginn ihrer politischen Laufbahn war sie noch auf Konfrontationskurs mit Pablo Iglesias gegangen, da sie mit seinem Parteimodell nicht einverstanden war. Inzwischen verfolgen Iglesias und Rodríguez dieselbe politische Linie, während der Podemos-Mann Íñigo Errejón einen eher gemäßigten Kurs fährt. Ursprünglich wollten Carmen Lizárraga („Ahora Andalucía“) und Begoña Gutiérrez („Andalucía Plaza a Plaza“) für nur einen der beiden Podemos-Anleger ins Rennen gehen. Sie haben jedoch keinen Konsens mit Errejón finden können und kandidierten daher getrennt. Die aus Cádiz stammende Teresa Rodríguez hat sich somit für drei weitere Jahre die Podemos-Spitze gesichert und damit über ihren internen Feind, Sergio Pascual, triumphiert. Der ehemalige Podemos-Vorsitzende und Abgeordnete, der Errejón wohlgesinnt ist, sitzt im PodemosAusschuss, in dem auch Lizárraga, Esperanza Gómez und Begoña Gutiérrez vertreten sein werden. Ihr Einfluss wird nun jedoch stark eingeschränkt sein. Rodríguez wird fortan die politischen Fäden übernehmen, die Pascual in den Zirkeln geknüpft hat und damit auch Pablo Iglesias den Rücken stärken. Mit Rodríguez´ Sieg hat sogleich der radikale PodemosFlügel einen Siegeszug erreicht. Diese Podemos-Gruppierung geht mit der andalusischen Ministerpräsidentin Susana Díaz (PSOE) stets scharf ins Gericht. Stark sind die Spannungen zwischen Rodríguez und Díaz. So wartete Rodríguez nicht lange und schickte ihrer Kontrahentin sogleich eine Nachricht, in der sie angab, dass sie ihre Partei als Alternative zu den Sozialis- ten sieht. Die Botschaft richtete sich auch an den Vorsitzenden der andalusischen PP, Juan Moreno. „Wir müssen nun eine Form von Podemos aufbauen, der es gelingt sich gegen die in Andalusien vorherrschende Dreier-Allianz zu behaupten“, lautete Rodríguez´ Kampfansage. Derselbe Tenor war auch von Lizárraga zu vernehmen: „Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an einem Strang zu ziehen, um eine Alternative zu der von Susana Díaz geführten Partei zu bilden.“
Der Koordinator der Vereinigten Linken IU, Antonio Maíllo, mit dem Rodríguez gemeinsam zu den Parlamentswahlen angetreten war, gratulierte ihr ebenso.
Rodríguez schwebt vor, Parteibüros in 52 Gemeinden aufzubauen, um die Sozialisten zu besiegen. Sie spricht sich auch für eine von der spanischen Zentralregierung unabhängige Finanzpolitik aus. Teresa Rodríguez wurde 1981 in Rota (Cádiz) geboren. Die Lehrerin begann ihre politische Laufbahn bei der politischen Formation Izquierda Capitalista. Sie ist die Lebensgefährtin des PodemosBürgermeisters José María González von Cádiz alias „Kichi“.
„Wir müssen eine Form von Podemos aufbauen, die sich gegenüber der Dreier-Allianz behauptet“