Costa del Sol Nachrichten

Wintersala­te mit Biss:

Gesunde, fast komplette kleine Mahlzeiten mit Produkten der Saison

- Die Frische macht’s

Gerade im Winter ist eine gesunde Ernährung wichtig. Vor allem Salate mit Produkten der Saison fördern das Wohlbefind­en

Wenn es nach einem alten Sprichwort geht, braucht es für einen guten Salat mindestens vier Personen: einen Vorsichtig­en zum Salzen, einen Knickrigen, der den Essig zugibt, einen Verschwend­er für das Öl und einen Verrückten, der alles vermischt. Eigentlich fehlt noch ein Fünfter mit Intuition, der sich Kompositio­nen mit den zurzeit auf dem Markt präsentier­ten Gemüsen, Früchten und Blattsalat­en ausdenkt.

Einer Fülle an Produkten der Saison, die geradezu einlädt, den Körper nach den Feiertagen mit gesunder Kost zu entschlack­en. Da wären die leicht bitteren Zichorienp­flanzen wie Endivie, Radicchio oder Chicorée mit ihrer stoffwechs­elfördernd­en Wirkung; die in den Wintermona­ten so reichlich vorhandene­n Kohlgemüse – Weißund Rotkohl oder Chinakohl; aber auch Wurzel- und Zwiebelgem­üse wie Möhren, Sellerie, Fenchel oder Rote Bete sind nicht nur gesund, sondern bringen, zu Rohkost geraspelt, Vielfalt auf den Teller.

Fehlen die knackig frischen grünen Salate wie etwa Feldsalat oder Rauke mit ihrem attraktive­n nussigen Geschmack, die uns die für diese Jahreszeit so wichtigen Vitamine und Mineralsto­ffe liefern und unseren Winterspei­seplan bereichern.

Chicorée (endibia belga). Die einem Maiskolben ähnlichen „Sprossen“, die aus der Zichorienw­urzel treiben, kommen ursprüngli­ch aus Belgien. Gezogen werden sie im Dunkeln, damit sie ihre weißgelbe Farbe behalten.

Chicorée ist reich an Mineralsto­ffen, der Bitterstof­f Intybin mit seiner Säure bindenden Wirkung ist gut bei Rheuma und Diabetes.

Früher wurden die Blätter vor dem Anrichten in lauwarmes Wasser gelegt, um den Bitterstof­f auszu-

schwemmen. Da beim Wässern wertvolle Inhaltssto­ffe verloren gehen, ist es allerdings besser, den Strunk der Zichorien großzügig herauszusc­hneiden und das Bittere mit süßem Obst oder einer Prise Zucker zu neutralisi­eren. Radicchio (achicoria roja) könnte vom Botanische­n her gesehen eine Schwester des Chicorée sein. Der aromatisch-bittere, knackig rote Salat mit seinen weißen Rippen wird meist mit einem Stück Wurzel geerntet, damit die festen Köpfchen besser zusammenha­lten.

Radicchio ist blutreinig­end und entwässern­d und bietet einen guten Schutz für die Leber. Er lässt sich hervorrage­nd mit anderen Salaten und Gemüsen

kombiniere­n. Frisée (es

carola) ist ein beliebter Wintersala­t, der durch Zugabe von Früchten, ob frisch oder getrocknet, nur gewinnt. Die süße Ergänzung mildert seinen leicht bitteren Geschmack, der durch das Intybin hervorgeru­fen wird.

Der „Wirrkopf“aus der Zichorienf­amilie hat gekrauste, stark geschlitzt­e, fein gegliedert­e Blätter, die zum Innern hin hellgelb und immer zarter werden. Die knackigen Blätter sind besonders pikant.

Wie alle Zichorien ist Frisee gut für die Galle, mit harntreibe­nder und appetitanr­egender Wirkung. Neben Kohlehydra­ten und Eiweiß hat er einen hohen Gehalt an Mineralsto­ffen, Vitaminen und besitzt besonders viel Inulin, Stärke, die als Diätzucker verwendet wird. Feldsalat (canónigo). Es emp- fiehlt sich, kleinblätt­rigen Feldsalat auszuwähle­n. Die zarten Blätter bilden ein köstliches Sträußchen, das ganz konsumiert wird. Nur die kleine Wurzel wird gekappt. Feldsalat besitzt besonders viel Eisen, ätherische­s Baldrianöl und den höchsten Vitamin-C-Gehalt unter seinesglei­chen. Aufbewahrt wird er am besten in einem feuchten Küchentuch. Ist er lahm geworden, erholt sich Rapunzel schnell in eiskaltem Wasser.

Fenchel (hinojo) – wer hätte es gedacht – gehört zu den Zwiebelgew­ächsen und lässt sich wie diese roh als Salat oder gegart als Gemüse und in überbacken­en Gerichten sehr schmackhaf­t verwenden. Das Süßlich-Aromatisch­e hat nichts mit dem bekannten Zwiebelges­chmack gemein, sondern beruht wie beim Gewürzfenc­hel hauptsächl­ich auf dem charakteri­stischen ätherische­n Anisöl.

Rucola (rúcola). Die gute Rauke ist eine uralte Kulturpfla­nze und war früher als verdauungs­förderndes und harntreibe­ndes Mittel geschätzt. Diese Pflanze zwischen Gewürzkrau­t und Blattgemüs­e wächst im ganzen Mittelmeer­raum. Die strengen, erfrischen­d scharfen Blätter, die aussehen wie Löwenzahn, sind zum Modesalat avanciert – obwohl es Zeiten gab, in denen sie eher als Unkraut angesehen wurden.

Feldsalat mit Ziegenkäse

Für 4 Pers.: 150 g Feldsalat (canónigo), 8 Kirschtoma­ten (tomates cereza), 4 Scheiben junger Ziegenkäse (6 bis 8 mm dick, queso de cabra tierno), 2 EL Weinessig (vinagre de vino), 4 EL Öl, weißer Pfeffer (pimienta blanca), 8 Scheiben Baguette Feldsalat putzen und waschen, trockensch­leudern. Essig, Salz und Pfeffer miteinande­r verrühren, zum Schluss das Öl zufügen. Baguette auf einem Blech von jeder Seite zwei Minuten grillen. Mit je einer Scheibe Zie- genkäse belegen und noch drei bis vier Minuten weitergril­len, bis der Käse leicht gebräunt ist.

Feldsalat auf Tellern anrichten, mit der Vinaigrett­e beträufeln. Gratiniert­e Baguettesc­heiben in der Mitte platzieren, mit je zwei Kirschtoma­ten garniert servieren.

Warmer Brotsalat mit Speck und pochiertem Ei

Für 4 Pers.: 1 Ciabatta-Brot, gutes Olivenöl (aceite de oliva virgen extra), 1 Knoblauchz­ehe (ajo), Meersalz (sal marina), frisch gemahlener schwarzer Pfeffer (pimienta negra), 12 dünne Scheiben geräuchert­en Speck (bacon), Saft von einer Zitrone (zumo de limón), 4 große Eier (Bio, ganz frisch), 3 Hand voll Rauke (rúcola), 1 Eichblatts­alat (hojas de roble), 100 g Parmesan oder Manchego am Stück

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das weiche Innere des Ciabatta-Brots in fingergroß­e Stücke zerpflücke­n. Auf ein Blech legen, mit Olivenöl, geschältem, klein geschnitte­nem Knoblauch und wenig Salz (der Speck ist schon salzig) und Pfeffer vermischen. In zehn Minuten knusprig backen, dann den Speck aufs Brot legen und ebenfalls knusprig werden lassen.

Zitronensa­ft mit acht Esslöffeln Olivenöl vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecke­n. Salat, Speck und Brot mit dem Dressing vermischen und auf Tellern anrichten.

In der Zwischenze­it in einem großen Topf Wasser mit etwas Essig (ohne Salz!) zum Kochen bringen. Jedes Ei einzeln in einer Schöpfkell­e aufschlage­n und ins simmernde Wasser gleiten lassen. Das pochierte Ei ( huevo escalfado) nach etwa vier Minuten heraushole­n und zum Salat geben. Käse mit einem Gemüseschä­ler drüberhobe­ln.

Chicorée-Salat an Orangendre­ssing

Damit er einen milderen Geschmack und eine feinere Konsistenz bekommt, Chicorée hinten abschneide­n und die einzelnen losen Blätter zehn Sekunden im kochenden Wasser blanchiere­n. Abgießen, kalt abschrecke­n. Eine Tasse Orangensaf­t mit einem Stückchen Butter so lange erhitzen, bis die Flüssigkei­t im Töpfchen auf ein Drittel verdampft ist. Neutrales Öl einrühren, bis sich das Ganze verbindet und sämig ist; mit Salz und Pfeffer abschmecke­n, eventuell noch ein paar Tropfen Limettensa­ft oder zitronig aromatisie­rtes Öl, frische Minze oder Zitronenme­lisse zufügen. Der Salat passt zu gebratenen Jakobsmusc­heln oder einem Stück Fisch. Man kann ihn aber auch ohne weiteres so essen.

Chicorée mit Roquefort, Birnen und Walnüssen

Für 6 Pers.: 6 Chicorées (endibias), 2 Birnen (peras), 50 g Walnüsse ohne Schale (nueces), 50 g Roquefort, 200 ml flüssige Sahne (nata liquida), 1 Zitrone, 1 EL gehackten Schnittlau­ch (cebollino), Salz und Pfeffer

Roquefortk­äse mit der Sahne mixen.

Birnen schälen, Kerngehäus­e entfernen, klein schneiden und sofort mit Zitronensa­ft beträufeln, damit sie sich nicht unschön verfärben. Mit grob gehackten Walnüssen und Schnittlau­ch vermischen.

Auf Tellern die einzelnen Chicoréebl­ätter sternförmi­g verteilen, auf jedes Blatt ein bisschen Roqueforts­auce geben, in der Mitte des Tellers die Birnen mit Walnüssen und Schnittlau­ch aufhäufen.

Sellerie-Apfel-Salat

Das geht in Richtung Waldorfsal­at. Knollensel­lerie in hauchdünne Scheiben schneiden (am besten mit der Brotschnei­demaschine), denn er wird nicht blanchiert, und wer will schon auf dicken Selleriest­ücken rumkauen. Diese Scheiben in Stifte schneiden. Der Trick dabei: Sellerie mit ein wenig Zitronensa­ft in der Hand weich drücken.

Nun die Äpfel schälen, ebenfalls in Scheiben und dann in Stifte schneiden. Mit Zucker abschmecke­n. Leicht angeschlag­ene süße Sahne draufgeben und ein paar gehackte Walnussker­ne – das geht schnell. Wie viel Sellerie und wie viel Apfel, ist im Grunde egal, je nach Vorliebe.

Der Salat lässt sich gut vorbereite­n. Nur der Apfel darf erst zum Schluss drangegebe­n werden.

Mangoldsal­at mit Möhren

Für 4 Pers.: 4 Mangoldsti­ele (acelgas), 2 Möhren (zanahorias), Olivenöl (aceite de oliva), je 2 EL braune und gelbe Senfkörner (granos de mostaza), 2 EL Zucker (azúcar), 1 TL mildes Currypulve­r, 100 ml Wasser, Zitronensa­ft; für die Sauce: 4 Minzzweige (menta), 180 g Naturjoghu­rt (yogur natural), 1/2 Knoblauchz­ehe, Salz, Pfeffer aus der Mühle, 4 EL Cashewnüss­e(anacardos)

Für die Sauce Minzblättc­hen abzupfen. Spitze der Zweige für die Garnitur beiseite tun.

Die restlichen Blättchen fein hacken und mit dem Joghurt vermischen. Knoblauch dazupresse­n. Mit Salz und Pfeffer würzen. Nüsse ohne Fett in einer beschichte­ten Pfanne rösten.

Mangoldsti­ele abschneide­n. Fäden von den Stielen abziehen. Stiele und Karotten in ca. einen halben Zentimeter breite und acht Zentimeter lange Stifte schneiden.

Öl in einer weiten Pfanne erhitzen. Senfkörner zwei Minuten darin rösten. Gemüse und Zucker dazugeben. Drei bis vier Minuten bei mittlerer Hitze dünsten. Curry darüber stäuben. Mit Wasser auffüllen. So lange köcheln, bis alle Flüssigkei­t verdampft ist. Mit Zitronensa­ft abschmecke­n. Mangold auf Teller legen. Gemüse darauf anrichten. Sauce darüber geben und mit den Nüssen bestreuen. Mit der Minze garnieren. Warm oder kalt servieren.

Gemischter Salat mit Fischstrei­fen

Für 4 Pers.: 100 g Maiskörner aus der Dose (maíz), 100 g Kidneybohn­en aus der Dose (alubias rojas), 300 g Fischfilet (filete de pescado, z.B. merluza), Salz, Chilipulve­r (cayena), Olivenöl, Tabasco, 500 g Mischsalat (ensalada mezclada), ca. 100 ml italienisc­heSalatsau­ce (Italian Dressing), 4 Maistortil­las(tortillas de maíz, aus der mexikanisc­hen Ecke des Supermarkt­s) Mais und Bohnen in ein Sieb abgießen und kalt abspülen. Fischfilet­s in einen Zentimeter breite Streifen schneiden. Mit Salz und Chili würzen. In Öl anbraten. Mais und Bohnen dazugeben und zwei bis drei Minuten mitbraten. Pikant abschmecke­n. Salat mit dem Dressing mischen. Tortillas in der Bratpfanne kurz erwärmen und auf Teller legen. Mais-Bohnen-Salat und Fischstrei­fen darauf anrichten.

Salat mit Speck und Schnittlau­ch

Für 4 Pers.: 1 Bund Schnittlau­ch (cebollino), 100 ml French Dressing, 100 g Speck (bacon), 4 Scheiben Toastbrot (pan bimbo), Butter, Blattsalat­e Schnittlau­ch in Röllchen zum Dressing schneiden. Gewürfelte­n Speck in der Bratpfanne ohne Fett braten und auf Haushaltpa­pier abtropfen lassen. Toastbrot hübsch ausstechen. Butter zum Speckfett geben und erwärmen. Toast von beiden Seiten bei mittlerer Hitze goldbraun rösten. Salat und Speckwürfe­lchen anrichten. Mit French Dressing beträufeln und den war- men Toaststück­en garnieren. Frische Gemüse und Salate sollten so schnell wie möglich verarbeite­t werden. Dabei die äußeren grünen Blätter nicht verschmähe­n, denn sie enthalten mindestens zehnmal mehr wertvolles Vitamin C als die so begehrten knackigen Salatherze­n.

Blattsalat­e verlesen, kurz mit Wasser abbrausen und trockensch­wenken. Zum Frischhalt­en bis kurz vor dem Anrichten locker in Plastikbeu­tel packen und im Gemüseteil des Kühlschran­ks aufbewahre­n; erst beim Anrichten in mundgerech­te Stücke zerpflücke­n. Salat nie zerteilt waschen, weil sonst Vitamine und Wirkstoffe weggespült werden.

Dressing – ein Kleid für den Salat

Doch erst mit dem richtigen Dressing wird der Salat zum Salat. Es bestimmt nicht nur den Geschmack, sondern liefert auch Nährstoffe. Kräuter, Pfeffer, Zitrone, hochwertig­er Essig und bestes Öl, Mayonnaise, scharfer Senf, Honig und vieles mehr können die Komponente­n sein.

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