Schnurrende Katzen im Café
Silvia Cox will in San Pedro Alcántara ein Cat Café eröffnen
Marbella – sh. „Ich bin ein ganz normaler Mensch mit einer Liebe zu Tieren“, erklärt die gebürtige Holländerin Silvia Cox, die bereits seit 1990 in Marbella lebt. Die Idee, ein Katzencafé in San Pedro aufzumachen, kam ihr, nachdem sie eine Dokumentation über das erste Caféhaus dieser Art in Taiwan, das 1998 eröffnet wurde, im Fernsehen gesehen hatte. Auch in Japan und in vielen Hauptstädten Europas sind Katzencafés schon lange populär.
„Der Grundgedanke dieses Projektes ist es, das Bewusstsein für Katzen und deren Versorgung zu verändern und zu verbessern. Das Katzencafé soll gleichzeitig auch ein Treffpunkt der Ruhe und Entspannung und vor allem der Begegnung sein. Schließlich teilt man ja eine Vorliebe für Katzen, das verbindet und so kommt man auch einfacher ins Gespräch und lernt neue Leute kennen“, erklärt Cox.
Im Cat Café, das auch über Internet verfügen wird, soll es Platz für etwa 20 Personen und acht bis zehn Katzen geben. Die Tiere werden aus dem Tierheim von Triple A und aus Aufnahmestellen aus der Umgebung stammen. „Beachten muss man, dass es soziale Katzen sind, die gerne unter Menschen sind.“, so die Tierliebhaberin.
Die Katzen werden sich nur im Inneren des Cafés, in einem eigens eingerichteten „Salon“befinden, der an ein gemütliches Wohnzimmer erinnern soll. Außerdem wird es einen abgegrenzten Bereich nur für die Tiere geben, in dem sie sich jederzeit zum Fressen und Entspannen zurückziehen können. Cox ist es besonders wichtig, dass die Tiere nicht überfordert werden, deshalb werden sich die Öffnungszeiten auf zwei mal vier Stunden am Tag beschränken und Kindern unter zehn Jahren nur in Ausnahmefällen der Zutritt gewährt werden.
Da Hygiene eine ganz wichtige Rolle spielt, werden die Räumlichkeiten am Morgen, in der Pause und am Abend jeden Tag gereinigt. „Die Bar, in der kleine Snacks, Kuchen und Kaffee ausgeschenkt werden, ist vom Katzensalon getrennt, um so den hygienischen Standards zu entsprechen“, so Cox.
Das Cat Café wird auch noch über einen Merchandising-Shop verfügen, in dem man Geschenke für jeden Katzenliebhaber finden kann. Zudem wird man das Café auch für gemütliche Geburtstagsfeiern oder zum Frühstück mit Freunden mieten können.
Wie es in Katzencafés üblich ist, wird bei einem Besuch ein kleiner Eintritt von vier Euro verlangt werden – für jede weitere Stunde weitere zwei Euro. Um sicher einen Platz zu haben, kann man gegen einen Aufpreis von einem Euro vorab im Internet reservieren. „Das eingenommene Geld wird zu 100 Prozent für die Tiere und ihre Betreu- ung verwendet. Das Café ist nämlich eine Vereinigung für adoptierbare, gerettete Katzen ohne Erwerbszweck. Bleibt am Jahresende Geld übrig, werden wir es zum Beispiel an Tierorganisationen spenden“, erklärt die Holländerin.
Silvia Cox wird auch Exkursionen für Schulen anbieten, um schon den Kleinsten zu erklären, was es heißt, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen und so „spontanen und unüberlegten“Adoptionen von Katzen vorzubeugen. Auch im Rahmen des Katzencafés wird es die Möglichkeit geben, die Katzen aus dem Café zu adoptieren – allerdings unter Auflagen. „Es ist mir wichtig, dass den Menschen klar ist, was sie erwartet. Ich will nicht, dass sie nach einiger Zeit die Katze nicht mehr wollen. Daher wird es wahrscheinlich Kurse geben, die auf den Alltag mit dem Tier vorbereiten und klar machen, was es heißt, ein solches bei sich aufzunehmen.“, erklärt die zukünftige Cat Café-Besitzerin. Wichtig ist ihr auch, dass die Leute wissen, dass das Café keine Aufnahme- oder Abgabestelle für Katzen ist und ebenso wenig eine medizinische Einrichtung oder ein Zoogeschäft.
Cox hat selbst fünf Katzen, die meist durch besondere Zufälle den Weg zu ihr gefunden haben. „Das Katzencafé ist eine Kombination aus meiner Herzensangelegenheit und meiner Profession.“Die Holländerin hat nämlich hier in Marbella die Hotelfachschule absolviert und bis zuletzt auch in der Hotellerie gearbeitet.
Ursprünglich wollte Silvia Cox das Katzencafé unter anderem durch Crowdfunding, also mit Hilfe von einer Vielzahl an Menschen, die das Projekt finanziell unterstützen, finanzieren. Da die Zielsumme leider nicht erreicht werden konnte, setzt Silvia Cox jetzt auf eine Art „Wunschliste“. Jeder, der gerne helfen möchte, kann Dinge, die auf dieser Wunschliste stehen, spenden und wird danach auch namentlich im Cafe genannt. „Diese Café soll nicht nur mein Projekt sein, sondern ein gemeinsames mit allen Menschen, denen etwas an Katzen liegt“, betont sie.
Kurse, die auf den Alltag mit dem Tier vorbereiten und klar machen, was es heißt, es bei sich aufzunehmen
Voller Ideen
Wenn Silvia Cox über das Projekt Cat Cafe spricht, merkt man wie sehr ihr dieses am Herzen liegt. Sie sprüht vor Ideen: von Dating für Katzenliebhaber über Therapien, Katzenyoga, Schulexkursionen und einem Benefizdinner – im Cat Café wird es ein buntes Programm an Veranstaltungen und Projekten geben. Außerdem soll es Nachmittage für Kinder mit ADHS oder anderen Handicaps geben. Cox verweist dabei auf Studien, die besagen, dass die bloße Anwesenheit von Katzen schon beruhigend auf Menschen wirkt und nebenbei Endorphine frei werden.
Anfang Dezember soll das Café eröffnet werden. Es wird sich im Zentrum San Pedros, eine Minute vom Kirchenplatz entfernt, befinden – gute Parkmöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Weitere Infos und die Wunschliste findet man auf der Homepage <www.catcafemar bella.com> oder auf der FacebookSeite „Cat Cafe Marbella“.