Die Mehrwertsteuer in Spanien
Seit 2012 gilt in Spanien bei der Mehrwertsteuer (IVA) ein Regelsatz von 21 Prozent. Damit liegt das Land leicht über dem EU-Schnitt von 20,8 Prozent. Innerhalb der Euro-Zone nimmt Spanien mit seinem Regelsatz eine Position im Mittelfeld ein. An der Spitze steht Finnland mit 24 Prozent, am Ende Luxemburg mit 17 Prozent. Neben dem Regelsatz gibt es in Spanien aber noch zwei weitere Sätze – einen reduzierten von zehn Prozent und einen sogenannten super-reduzierten von vier Prozent.
Berechnet man die reduzierten Mehrwertsteuersätze ein, hat Spanien einen effektiven Durchschnittssatz von 8,6 Prozent und damit den niedrigsten innerhalb der EU. Auch befindet sich Spanien innerhalb der EU bei den tatsächlichen IVA-Einnahmen unter den Schlusslichtern. So kassiert das Land derzeit 6,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) an Mehrwertsteuer. Nur Italien und Irland nehmen noch weniger über diese Steuer ein. Wegen der vielfältigen Anwendung der reduzierten Sätze ist Spanien für die EUKommission das Mitglied, das am meisten Einnahmemöglichkeiten durch die Mehrwertsteuer verschenkt. Ähnlich sieht es die Zeitung „Expansión“.
Derweil hat sich die neue Regierung Rajoy im Pakt mit Ciudadanos verpflichtet, den IVASatz in Sachen Kultur von 21 auf zehn Prozent zu senken. (tl)