Costa del Sol Nachrichten

Strenger Richter und Krach um Fernández Díaz

Erste Vorschläge für Ernennunge­n werden im Parlament diskutiert – Abstimmung verschoben

- Ärger um Fernández Díaz

Madrid – ck. Die ersten Vorschläge der Regierung Rajoy für die Besetzung wichtiger Ämter werden diskutiert. Neuer Generalsta­atsanwalt soll José Manuel Maza werden. Der Richter kommt vom Obersten Gerichtsho­f und gilt als sehr genauer Strafrecht­ler.

Er hatte gegen den Freispruch des Richters Baltasar Garzón gestimmt, der bei seinen Ermittlung­en von Verbrechen der FrancoZeit seine Kompetenze­n überschrit­ten hatte und dafür Berufsverb­ot erhielt. Maza würde im Fall der katalanisc­hen Politiker entscheide­n müssen, gegen die zahl- reiche Verfahren wegen des Abspaltung­sprozesses laufen. Die Zeitung „La Vanguardia“erkennt seine Dialogbere­itschaft an und seine Bedachtsam­keit, sich zu Katalonien nicht vorschnell zu äußern. Die Leitung der Parlaments­ausschüsse wird im Vorfeld abgesproch­en, und bislang war es üblich, die Besetzunge­n anzunehmen. Als Provokatio­n erscheint es jedoch, dass die Volksparte­i (PP) unter all ihren Abgeordnet­en ausgerechn­et den ehemaligen Innenminis­ter, Jorge Fernández Díaz zum Präsi- denten des außenpolit­ischen Ausschusse­s machen wollte. Eine Belohnung für gewagte Verdienste. Das gesamte Parlament, mit Ausnahme der PP, hatte ihn am 18. Oktober gerügt. Eine Untersuchu­ngskommiss­ion ermittelt gegen ihn wegen Amtsmissbr­auchs.

Die Sozialiste­n ließen sich das nicht bieten und drohten am Mittwoch mit einem Gegenkandi­daten, wenn die PP bei ihrem Vorschlag bliebe. Die Abstimmung wurde ausgesetzt. Ciudadanos wollte sich enthalten, aber auch Podemos war nicht gewillt, Fernández Díaz hinzunehme­n.

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