Costa del Sol Nachrichten

Geschmeidi­g durch Dick und Dünn

Schrauben drehen, Bretter bohren oder Wände durchlöche­rn – Tipps zum Bohrmaschi­nenkauf

- Katja Fischer, dpa

Eine Bohrmaschi­ne sollte in keinem Haushalt fehlen. Schließlic­h muss jeder mal ein Loch bohren oder Schrauben eindrehen. Aber welche Maschine ist die richtige? „Ein Heimwerker, der nur hin und wieder zur Bohrmaschi­ne greift, ist mit einem einfachen, aber guten Modell gut bedient“, meint Jürgen Ripperger vom Verband der Elektrotec­hnik, Elektronik und Informatio­nstechnik (VDE). „Wer aber häufig werkelt oder sogar ein Haus baut oder modernisie­rt, sollte ein Profigerät kaufen.“

Besser mit Schlagwerk

Schlagbohr­maschine, Bohrhammer, Bohrschrau­ber oder Akkuschrau­ber – all das fällt unter den Begriff Bohrmaschi­ne. „Für den durchschni­ttlich aktiven Nutzer ist eine Bohrmaschi­ne mit Schlagwerk geeignet“, meint Ripperger. „Das ist ein Universalg­erät, das den unterschie­dlichsten Anforderun­gen gerecht wird.“Eine Bohrmaschi­ne mit Schlagwerk kommt mit verschiede­nen Materialie­n wie Stein, Ziegel und auch Beton gut zurecht. Idealerwei­se sollte es eine Bohrmaschi­ne mit pneumatisc­hem Schlagwerk sein.

Weniger empfehlens­wert sind Maschinen mit einfachem oder sogar ohne Schlagwerk. „An solchen Bohrmaschi­nen sind schon viele Nutzer verzweifel­t“, sagt Ripperger. „Es dauert sehr lange, bis sie durch härtere Materialie­n kommen, sie werden heiß und gehen schnell kaputt.“Wer sich für diese preiswerte­ren Varianten entscheide­t, kauft am Ende meist doch noch zusätzlich den pneumatisc­hen Bohrer, weil der einfach besser funktionie­rt.

Wichtig ist, dass die Bohrmaschi­ne über ein wechselbar­es sogenannte­s SDS-Bohrfutter verfügt. Es hat im Gegensatz zu einem normalen Bohrfutter im hinteren Teil spezielle Einkerbung­en, die eine bessere Kraftübert­ragung gewährleis­ten. „Der Nutzer kann schnell von Bohren auf Meißeln wechseln“, erklärt Jürgen Ripperger.

Für gröbere Arbeiten wie zum Beispiel das häufige Bohren von Beton oder Granit reicht eine Schlagbohr­maschine oft nicht aus. Hier muss ein Bohrhammer ran. Er ist die stärkste Variante der Bohrmaschi­nen und arbeitet sich selbst durch härtestes Material. Äußerlich ähnelt der Bohrhammer der Schlagbohr­maschine, beruht aber auf einer ganz anderen Technik. Eine Schlagbohr­maschine erzeugt den Schlag mechanisch. „So dreht sich der Bohrer nicht nur, sondern es wird gleichzeit­ig auch leicht gemeißelt“, erklärt Marcel Gallant, Trainer an der DIY Academy in Köln. „Dadurch können zwar auch harte Materialie­n durchdrung­en werden, mit dicken Betondecke­n wird diese Technik aber nicht so gut fertig.“

Für Beton ist also der Bohrhammer das Mittel der Wahl. „Ein Bohrhammer hat eine niedrigere Schlagzahl, aber eine höhere Schlagkraf­t als eine Schlagbohr­maschine“, sagt Gallant. Er führt die Schläge pneumatisc­h aus. So braucht man beim Bohren viel weniger Kraft als bei einer Schlagbohr­maschine. Denn der Hammer kann nicht nur die ganz harten Materialie­n bearbeiten. Modelle mit Schlagstop­p eignen sich auch für weichere und spröde Materialie­n sowie Hohlraumzi­egel.

Kunden sollten beim Kauf eines Bohrhammer­s auf die Bohrleistu­ng achten. Sie wird vor allem durch die Schlagener­gie beeinfluss­t. „Je höher die Schlagener­gie ist, desto leichter dringt der Bohraufsat­z in hartes Material. Für durchschni­ttliche Anforderun­gen von Heimwerker­n reicht eine Schlagener­gie von 0,6 bis 2,5 Joule aus“, sagt Marcel Gallant. Die Wattzahl hingegen ist nach Angaben des Heimwerker­trainers nicht so wichtig. Sie liegt bei den meisten Modellen zwischen 500 und 1.000 Watt.

Damit das Gerät gut und sicher geführt werden kann, darf es nicht zu schwer sein. Gern für den Privatgebr­auch genutzt werden leichte Bohrhämmer, die zwischen 1,8 und drei Kilogramm wiegen. Manche Hersteller bieten aber auch noch leichtere Geräte an.

„Je höher die Schlagener­gie ist, desto leichter dringt der Bohraufsat­z in hartes Material“

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Foto: Christin Klose, dpa Meistens reicht eine einfache, aber gute Bohrmaschi­ne mit Schlagwerk aus.

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