Miró und Polop
Museum zeigt Beziehung zwischen dem Schriftsteller und dem Dorf
Polop de la Marina – fin. Eines vorne weg: Gewohnt hat Gabriel Miró nie in dem Haus schräg gegenüber vom Rathaus, auch gehört hat es dem Schriftsteller nicht. „Aber es stammt aus seiner Zeit“, sagt Kulturstadtrat Andrés Barcelot. Vor ein paar Jahren hat die Stadtverwaltung die prachtvolle Villa Pepita gekauft, um sie zum Miró-Museum auszubauen und die Tourist Info darin unterzubringen.
„Mirós Familie hat uns viele Stücke aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung gestellt“, sagt Barcelot. Neben Geschirr, Schreibmaterial und persönlichen Gegenständen sind viele Ausgaben von Mirós Büchern zu finden. „Er schrieb zwar Prosa, aber jeder Satz liest sich wie ein Gedicht“, sagt Barcelot. Im ersten Stock hängt der helle Anzug, den Miró auf den Fotos trägt, die am Friedhofs-Eingang hängen. Auf Bildern ist auch das Haus zu sehen, in dem Miró während seiner Sommerurlaube in Polop wohnte. „Es gehörte Freunden der Familie, ursprünglich kam Miró in die Gegend, weil das Klima seiner kranken Tochter gut tat“, erzählt Barcelot. Zum ersten Mal um 1920, ursprünglich nach Benimantell. „Dann besuchte er aber Polop, lernte den Friedhof kennen und beschloss, seine Ferien künftig hier zu verbringen“, sagt Barcelot.
Treff der Künstler
Etwa zehn Jahre lang kam Miró jeden Sommer, das eigene Haus wurde allerdings vor seinem Tod 1930 nicht mehr fertig. „Casa Sigüenza“nannte er die Villa, die statt ihm selbst seine Kinder und Enkelkinder noch viele Jahre nutzen sollten.
Auch wenn Miró in dem heutigen Museum nie wohnte, eine gewisse Verbindung gibt es dennoch. „Das Haus muss einer reichen Familie gehört haben, wie man an den Böden und den Wänden sieht, die ein italienischer Maler gestaltet hat“, sagt Barcelot. Künstler und Intellektuelle wie Miró, der Komponist Oscar Esplá oder Bariton Sagi Barba gingen ein und aus. Sie saßen gemeinsam auf der Terrasse oder spielten auf dem Piano, das noch heute in dem Haus steht.