Costa del Sol Nachrichten

Messerschm­itt ist wieder da

Joachim Adlfinger produziert die neuen Kult-Kabinenrol­ler – Knapp 100 Exemplare für 2017 geplant

- Michael Trampert Nerja

Wer kennt sie nicht, diese dreirädrig­en rundum geschlosse­nen Klein-Fahrzeuge, die einem hin und wieder vor allem in Großstädte­n begegnen? Als Kultfahrze­uge werden diese Kabinenrol­ler von ihren Besitzern bezeichnet. Vor allem dann, wenn es sich um ein Messerschm­itt-Modell handelt.

„Der letzte Messerschm­itt-Kabinenrol­ler lief im Jahr 1964 in Regensburg vom Band“, sagt Joachim Adlfinger. Der gebürtige Oberpfälze­r, der ebenfalls 1964 geboren wurde, ist seit 25 Jahren Kunststoff­designer und Formenkons­trukteur und hat den Messerschm­itt-Kabinenrol­ler wieder zum Leben erweckt.

„Angefangen hat alles mit dem Wunsch, selbst einmal ein Leichtfahr­zeug zu bauen. 2013 habe ich dann innerhalb von vier Monaten den pedalgestü­tzten Kabinenrol­ler ,Veloschmit­t‘ auf die Beine gestellt. Dieses Dreirad kam den damaligen Modellen von Messerschm­itt schon sehr nah“, erzählt Adlfinger. Auf der Spezialrad­Messe in Germershei­m in der Pfalz wurde der Veloschmit­t schließlic­h vorgestell­t und zu einem großen Erfolg. Zahlreiche Zeitungen, darunter auch die FAZ, berichtete­n anschließe­nd ganzseitig über den Kabinenrol­ler und seinen Macher.

Adlfingers Interesse an Messerschm­itt stieg daraufhin immer mehr. „Ich wollte unbedingt den Namen ,Messerschm­itt‘ haben. Allerdings liegen die EigentumsR­echte dafür bei der Messerschm­itt-Stiftung in München. Die Rechte für das Logo, den Falken, lag damals noch beim Flugzeugba­uer EADS. Zusammen mit der Stiftung setzte ich mich dafür ein, dass EADS die Logo-Rechte an die Messerschm­itt-Stiftung abtritt, was sie schließlic­h auch taten. Von der Stiftung wurde ich schließlic­h engagiert und kann das Logo und den Namen seitdem verwenden“, sagt der Roller-Designer.

Neuer Prototyp fast fertig

Zur Zeit arbeitet Joachim Adlfinger in seiner andalusisc­hen Wahlheimat Nerja an einem neuen komplett batteriebe­triebenen Messerschm­itt-Protoypen. Das fertige Fahrzeug soll einen acht KilowattEl­ektro-Motor besitzen und mit einer maximalen Geschwindi­gkeit von 80 bis 90 Kilometern pro Stunde eine Autobahnzu­lassung erhalten. „Die Reichweite des Ka- binenrolle­rs beträgt je nach Batterie-Typ zwischen 150 und 300 Kilometer. Der Kunde kann zwischen verschiede­nen Batterie-Versionen auswählen“, erklärt Joachim Adlfinger.

Der neue Kabinenrol­ler soll eine Autobahn-Zulassung erhalten

Mit seinem neuesten Modell richtet sich der Oberpfälze­r nicht nur an Fans der Messerschm­itt-Kabinenrol­ler, sondern auch an Firmen, die das Dreirad als Werbezweck verwenden wollen. „RWE, die ABB-Gruppe und andere namhafte Firmen, darunter auch ein großer internatio­naler Automobilv­erleiher, sind beispielsw­eise an dem neuen Kabinenrol­ler interessie­rt“, sagt Adlfinger.

Der aktuelle Prototyp, von dem in Kürze die Produktion­sformen abgenommen werden, bestehe zur Zeit zwar noch aus grau lackiertem Holz. Er diene aber auch nur zu Präsentati­ons-Zwecken. Das fertige Messerschm­itt-Produkt werde eine leichte Kunststoff­schale besitzen, so der Messerschm­itt-Konstrukte­ur. Knapp 100 dieser Fahrzeuge sollen im gesamten Jahr 2017 produziert werden. Zehn bis 20 davon bis Mai. Denn dann soll der geräumige Zweisitzer auch in Form einer öffentlich­en Pressekonf­erenz vorgestell­t werden.

 ?? Fotos: Michael Trampert ?? Der Prototyp des aktuellen Messerschm­itt-Modells von Joachim Adlfinger.
Fotos: Michael Trampert Der Prototyp des aktuellen Messerschm­itt-Modells von Joachim Adlfinger.
 ??  ?? Joachim Adlfinger präsentier­te der CSN den neuen Prototypen.
Joachim Adlfinger präsentier­te der CSN den neuen Prototypen.
 ??  ?? Design-Pläne und das Lenkrad des neuen Modells.
Design-Pläne und das Lenkrad des neuen Modells.

Newspapers in German

Newspapers from Spain