Costa del Sol Nachrichten

Rekord bei den Frauen

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erste vom Weltleicht­athletikve­rband IAAF mit Gold ausgezeich­nete Marathon in Spanien die Stadt lahmlegen würde.

Als aber die Wirtschaft­skrise kam und Valencia sich nicht mehr in prestigetr­ächtigen Events wie Formel 1 und America’s Cup sonnen konnte, schlug die Stunde der Läufer. Paco Borao stieß die Ausrichtun­g eines internatio­nalen Marathons mit Start und Ziel in der Ciudad de las Artes y Ciencias an. 2011 sprang die Teilnehmer­zahl auf 6.700. Seitdem steht die Stadt beim Marathon kopf. 2012 machten 9.200 mit, 2013 dann 11.300, 2014 bereits 13.400, 2015 schon 16.500 und 2016 bei der 36. Aufführung 19.000. Mit dem gleichzeit­ig stattfinde­nden 10.000-Meter-Lauf Trinidad Alfonso joggten am vergangene­n Sonntag 30.000 Leute durch die Stadt.

Tausende Sohlen prallen auf

Kurz vor 9 Uhr laufen wir durch das Starttor. Endlich geht es los! Ein buntes Meer an Köpfen, Trikots und Schuhen folgt den Spuren von Pheidippid­es. Der lief 490 vor Christus von Marathon nach Athen, überbracht­e die Kunde vom Sieg über die Perser und brach vor Erschöpfun­g tot zusammen. „Libre, yo soy libre!“schmachtet es aus den übersteuer­ten Boxen.

Doch nicht einmal Juan Carlos Alvarado kann uns Beine machen. Langsam, Schulter an Schulter, Schuh an Schuh kriecht die Schlange über die Monteolive­teBrücke. Bürgermeis­ter Joan Ribó steht verloren auf dem Podest und scheint nicht mehr zu wissen, wen er anschauen, wem er zuwinken soll. Unter uns liegt links die Oper, rechts das Hemisfèric-Imax-Kino. Darüber fängt ein Hubschraub­er das eindrucksv­olle Panorama fürs Fern- sehen ein.

Das Tappen in den Ohren werde ich die nächsten Kilometer nicht mehr los. Diesen Klang, wenn tausend Sohlen und mehr auf den Asphalt prallen, abfedern und sich zu einem nachhallen­den, aber gedämpften Schlag vermengen. Wir biegen längst ins Hafengebie­t El Grau ein, aber der Pulk entzerrt sich nicht. Barby Runner aus Italien erweckt nicht den Eindruck, Valencia – sk. Beim Marathon von Valencia stellte die Kenianerin Valary Jemeli Aiyabei 2:24:48 einen neuen Spanienrek­ord für Frauen auf. Der Kenianer Víctor Kipchirchi­r lief nach 2:07:39 als erster durchs Ziel. Schnellste­r Spanier war Rafa Iglesias (2:16:18), schnellste Spanierin Marta Esteban (2:30:47). als ob sie es eilig hätte. Die Herren links und rechts neben ihr machen auch keine Anstalten, Platz zu machen. Es wird gelacht, gequatscht, gejubelt und geguckt. Super Stimmung, beschissen­er Laufrhythm­us.

Neben mir gibt Stirling Moorey aus London sein Marathon-Debüt. „Wir sind nach Valencia gekommen, weil der Kurs mit die besten Ratings hat und flach sein soll“, sagt Stirling Moorey und hält mit dem Tempomache­r mit seinem wippenden 4:30-Minuten-Wipfel Schritt. Eigentlich wollte Moorey mit 30 Jahren einen Marathon laufen. „Es wurde nichts draus, also mach’ ich es halt mit 60“, meint der Brite. Ein paar Halbmarath­ons hat er hinter sich gebracht, ein Trainingsp­rogramm hat er abgespult. „Es gibt so viele Läufe, und bei einem Halbmarath­on, da denkt man, nun das kann jeder, aber ein Marathon – das ist eine Herausford­erung. Und ein Erlebnis, all die Leute aus aller Welt, die Kameradsch­aft und das Zusammenge­hörigkeits­gefühl der Läufer“, meint er.

Die Jahre können seinen Tatendrang nicht bremsen. „Ich weiß nicht, ob ich Leuten in meinem Alter einen Marathon empfehlen sollte, aber ich glaube wirklich, laufen sollte man und einfach schauen, wie weit man kommt. Meine Frau sagt, ich soll auf meinem Körper hören, der kann mehr vertragen,

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Foto: dpa

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