Der Galicier Fidel Castro
Zwischen Spanien und Kuba gab es enge Verbindungen
Santiago de Compostela – ck. galicischen Gemeinde Láncara, in der Nähe Lugos. Dort lebt noch eine Cousine Fidels. Die 103-Jährige wurde am Samstag vom Bürgermeister über den Tod ihres 90-jäh- rigen Cousins im fernen Kuba informiert und soll entgegnet haben, „Das tut mir leid, aber eines Tages musste es passieren.“Eine Zeremonie gedachte des kubanischen Staatschefs. Fidel und sein Bruder Raúl sind Ehrenbürger des Ortes. 1992 hatte der langjährige Minis- terpräsident Galiciens, Manuel Fraga, Fidel Castro in den Geburtsort seines Vaters eingeladen. Castro besuchte das Haus, das eine Gedenktafel trägt, weil sein Vater hier 1875 geboren wurde. Wie viele andere Galicier suchte er später sein Glück auf Kuba.
Als Sohn eines ausgewanderten Spaniers besaß Fidel Castro auch die spanische Staatsbürgerschaft. Und für Spanien hat er sich immer interessiert. Adolfo Suárez, der erste Ministerpräsident der spanischen Demokratie nach der Franco-Diktatur, hatte als erster europäischer Staatschef Kuba besucht. Mit Felipe González hat Castro Nächte lang diskutiert, wie der De- kan der Auslandskorrespondenten in Madrid, Walter Haubrich, berichtete. Auf Reformvorschläge und politische Öffnung ließ er sich allerdings nicht ein. Als José María Aznar sich dem US-amerikanischen Präsidenten George Bush anschloss, kühlten die Beziehungen zwischen Spanien und Kuba vollständig ab. Nun sei die Gelegenheit da, diese wieder aufzunehmen und die Öffnung des Landes zu begleiten, schlägt die Zeitung „El País“in ihrem Leitartikel vor.
Fidel Castro besaß auch die spanische Staatsbürgerschaft