Costa del Sol Nachrichten

Eine Stadt wehrt sich

Barcelona verdonnert Airbnb und Homeaway zu hohen Strafen

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Barcelona – dpa/tl. Die linke Stadtregie­rung von Barcelona will gegen die Wohnungsve­rmittlungs­portale Airbnb und Homeaway Bußgelder in Höhe von jeweils 600.000 Euro verhängen. Wie das Rathaus der katalanisc­hen Metropole am vergangene­n Donnerstag mittelte, soll damit die Vermittlun­g von privaten Ferienwohn­ungen ohne Genehmigun­g der Stadt bestraft werden. Sowohl Airbnb wie auch Homeaway hätten nach Verhängung einer ersten Strafe in Höhe von je 30.000 Euro im Dezember 2015 weiter illegal Wohnungen vermittelt, wurde betont. Airbnb kündigte unterdesse­n Rechtsmitt­el gegen die Strafe an.

„Es gibt bei uns Tausende von Wohnungen, die ohne Genehmigun­g vermietet werden und für de- ren Ausbeutung überhaupt keine Steuern entrichtet werden“, erklärte Bürgermeis­terin Ada Colau im Interview des Radiosende­rs „Catalunya Radio“. Die frühere Linksaktiv­istin sagte, die Einwohner der Stadt würden zudem vom ausufernde­n Massentour­ismus in Mitleidens­chaft gezogen.

Barcelona ist die meistbesuc­hte Stadt Spaniens und in Europa einer der größten Touristen-Magnete. Durch die steigenden Besucherza­hlen kletterten die Immobilien­preise in den vergangene­n Jahren rasant in die Höhe, Häuser und Wohnungen im Stadtinner­en sind für die meisten Einheimisc­hen unbezahlba­r geworden. „Tourismus ist in unseren Augen positiv, aber er war zuletzt aus dem Gleichgewi­cht geraten und hat bewirkt, dass das Grundrecht auf eine Wohnung verletzt wird“, erklärte die 42 Jahre alte Bürgermeis­terin.

Eine ähnliche Debatte gibt es etwa in Berlin, wo seit Mai ein Ferienwohn­ungsverbot gilt.

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Foto: dpa Blick auf Barcelona.

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