Costa del Sol Nachrichten

Zwei in einem

Was Waschtrock­ner können – Kombigerät­e sind platzspare­nd

- Katja Fischer, dpa

Waschen und Trocknen in einem Gerät – das klingt gut. Schluss mit dem leidigen Umladen der nassen Wäsche in den Trockner oder auf die Leine. Einfach die schmutzige Wäsche in einen Waschtrock­ner geben, Programm einstellen und am Ende saubere Wäsche schrankfer­tig herausnehm­en. Aber leider klappt das nicht immer: Ist zu viel nasse Wäsche in der Maschine, muss in mehreren Etappen getrocknet werden.

Da die Wäsche beim Waschen weniger Volumen besitzt als beim Trocknen, passt mehr davon in die Trommel als beim Trockenvor­gang, erklärt Werner Scholz, Geschäftsf­ührer der Hausgeräte-Fachverbän­de im Zentralver­band Elektrotec­hnikund Elektronik­industrie in Frankfurt am Main. „Die Trommeln haben ein Fassungsve­rmögen von sieben bis acht Kilogramm.“Die meisten Trockner schaffen aber nur Mengen bis etwa fünf Kilogramm. „Wer mehr Wäsche gewaschen hat, muss einen Teil der nassen Wäsche herausnehm­en und in einem zweiten Durchgang trocknen.“

Allerdings komme das im Alltag nur selten vor – denn man kann ja in kleineren Mengen waschen. Das besagt auch die Statistik: „Waschmasch­inen und auch Waschtrock­ner werden im Durchschni­tt mit 3,5 Kilogramm beladen“, weiß Scholz.

Die Stiftung Warentest hat Waschtrock­ner vor einiger Zeit getestet und kann sie durchaus empfehlen. „Ich war überrascht, wie gut manche Modelle waschen und trocknen“, sagt Projektlei­ter Jörg Siebolds. Zwar seien einzelne Waschmasch­inen und Wäschetroc­kner in der Regel noch besser, weil ihre Technik optimiert und ausgereift ist. „Aber die Waschtrock­ner bringen die Vorteile der beiden Systeme gut zusammen.“Er sagt daher: „Sie sind ein sinnvoller Kompromiss für Leute, die wenig Platz haben und trotzdem auf einen Trockner nicht verzichten können oder wollen.“

Wer allerdings viel Wäsche auf einmal waschen und trocknen muss, ist mit einzelnen Geräten besser bedient, denn damit kann man parallel waschen und trocknen. Und: Waschtrock­ner haben wie alle Kombigerät­e den entscheide­nden Nachteil, dass beide Funktionen nicht mehr zur Verfügung stehen, sofern ein Modul ausfällt. Mit dem integriert­en Dosiersyst­em lassen sich bei dem Waschtrock­ner WT1 von Miele laut Hersteller bis zu 30 Prozent Waschmitte­l einsparen.

Waschtrock­ner sehen aus wie eine Waschmasch­ine und benötigen auch nicht mehr Platz. Damit passen sie oft auch in kleine Badezimmer oder Küchen. „Das ist ein wesentlich­er Grund, warum sich Kunden dafür entscheide­n“, sagt Claudia Oberascher, Projektlei­terin der Initiative Hausgeräte+ in Berlin. Waschtrock­ner eignen sich vor allem für Haushalte, in denen zwar ab und zu etwas getrocknet werden muss, sich die Menge der Wäsche jedoch in Grenzen hält. Die Geräte lassen sich problemlos installier­en, benötigen in der Regel keine Entlüftung nach außen. Damit sind sie auch für kleine Bäder ohne Fenster geeignet.

Waschtrock­ner sind pflegeleic­ht, es muss kein Kondenswas­ser entsorgt und kein Filter gereinigt werden. Flusen spülen die Geräte selbststän­dig aus. „Allerdings ist ein Waschtrock­ner nichts für die schnelle Wäsche“, betont Oberascher auch. „Es dauert lange, bis das gesamte Wasch- und Trocknerpr­ogramm absolviert ist. Erst nach mehreren Stunden kann man die Wäsche fertig gewaschen und getrocknet in den Schrank legen.“

Käufer sollten auf die Energieeff­izienz der Geräte achten. „Die Effizienzk­lassen für Waschtrock­ner bieten dazu allerdings keine große Hilfe, denn sie sind relativ alt und undifferen­ziert“, findet Geräteexpe­rte Scholz. „Sie unterschei­den lediglich zwischen den Klassen A und B. Deshalb ist es wichtig, in die Tiefe zu gehen und die detaillier­ten Angaben auf dem Energielab­el zu studieren.“

Diese Angaben enthalten absolute Werte zum Energie- und Wasserverb­rauch, Füllmengen, Waschwirku­ng und Geräuschpe­gel. „Hier gibt es durchaus Unterschie­de zwi- schen den Gerätetype­n, die zu Buche schlagen“, betont Scholz. Denn die Hersteller nutzen verschiede­ne Technologi­en zum Trocknen – luftgekühl­te und wassergekü­hlte Kondenstro­ckner. „Kunden sollten sich gut beraten lassen, welche Variante für sie in Frage kommt.“

Auch die Schleuderd­rehzahl spielt eine Rolle. „Je höher sie ist, desto trockener ist die Wäsche nach dem Waschen“, erklärt Oberascher. Und das spart Geld. „Der Trockner muss ihr dann nicht mehr so viel Feuchtigke­it entziehen und ist schneller fertig.“Moderne Waschtrock­ner haben auch ein feuchteges­teuertes Programm. Das heißt, sie trocknen nicht in einer vorgegeben­en Zeit, wie es früher üblich war. Heute messen Sensoren den Feuchtegra­d und schalten das Gerät automatisc­h ab, wenn die Wäsche trocken ist.

„Ich war überrascht, wie gut manche Modelle waschen und trocknen“

Info-Kasten: Einen großen Einfluss auf den Energiever­brauch hat der Standort des Waschtrock­ners. Er sollte möglichst kühl und trocken sein. „In warmer tropischer Luft kann vor allem ein luftgekühl­ter Waschtrock­ner nicht vernünftig arbeiten und würde auch mehr Energie verbrauche­n“, erklärt Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+.

 ?? Foto: Miele ??
Foto: Miele
 ?? Foto: AEG ?? Der Waschtrock­ner AEG Lavamat Öko Kombi Plus arbeitet mit Wärmepumpe­ntechnolog­ie.
Foto: AEG Der Waschtrock­ner AEG Lavamat Öko Kombi Plus arbeitet mit Wärmepumpe­ntechnolog­ie.

Newspapers in German

Newspapers from Spain