Fürs Erste keine Terrassen mehr
Polizei lässt im Freien aufgebaute Tische und Stühle unter Strafandrohung wegräumen
Málaga – nic. In der an der Kathedrale von Málaga vorbeiführenden Calle Molina Lario sowie in den quer dazu verlaufenden Straßen Cister, Santa María und Duque de la Victoria sind die Zeiten fürs Erste vorbei, in denen fast alle Restaurants auch eine Reihe an Tischen und Stühlen im Freien aufstellen konnten. Am Donnerstag vergangener Woche hat die Ortspolizei unter Androhung einer Geldstrafe von bis zu 3.000 Euro die letzten Restaurants in den vier verkehrsberuhigten Straßen ihre draußen aufgebauten Sitzgarnituren wegräumen lassen.
Die meisten Lokale hatten bereits seit dem 1. Januar keine Tische und Stühle mehr im Freien stehen, da die Stadtregierung Mitte vergangenen Jahres beschlossen hatte, die Lizenzen für den Betrieb von Außenterrassen im Jahr 2017 in den vier genannten Straßen nicht mehr zu erneuern, doch mehrere Restaurants hatten sich über das Verbot hinweggesetzt.
Das plötzliche Durchgreifen der Polizei hat unter den Restaurantbetreibern eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Antonio Taglialatela, der Besitzer der Pizzería Terra Mía, erklärte, dass das Verbot von Tischen und Stühlen im Freien Umsatzeinbußen zwischen 7.000 und 10.000 Euro im Monat zur Folge hat. „Wenn man be- denkt, dass davon um die 70 Lokale betroffen sind, kann man sich leicht ausrechnen, wie viele Arbeitsplätze verloren gehen können“, sagte er.
Die für die Nutzung des öffentlichen Raums zuständige Stadträtin María del Mar Rojo (PP) erklärte, dass die Stadt mit der Polizeiaktion am Donnerstag lediglich dafür gesorgt hat, dass die städtische Verordnung zum Betrieb von Außenterrassen eingehalten wird. Und diese besagt, dass nur derjenige Tische und Stühle im Freien aufstellen darf, der auch eine Terrassen-Lizenz besitzt. Als die Stadtregierung im vergangenen Jahr beschlossen hatte, die Terrassen-Lizenzen in den vier genannten Straßen nicht mehr zu erneuern, hieß es, dass dies aus Sicher- heitsgründen getan werden müsse, damit im Notfall Krankenwagen besser passieren können. Ferner wollte man damit „dem Passieren der Fußgänger Priorität geben“.
Hoffnung für Restaurants
Wenige Tage später zeichnete sich wieder ein Hoffnungsschimmer ab. Der Gaststättenverband Mahos präsentierte der Stadtverwaltung ein Projekt für eine Neuordnung der vier Straßen, das eine Reduzierung der Tische und Stühle im Freien sowie eine Vorverlegung der Schließungszeiten der Außenterrassen beinhaltet, die María del Mar Rojo zu überprüfen versprach. „Vielleicht können wir einige Zugeständnisse machen“,sagte sie, „aber vorher müssen wir das Projekt erst gründlich studieren.“
Stadt gibt Sicherheitsgründe für Terrassen-Verbot an