Costa del Sol Nachrichten

Höhere Strafen bei Verkehrsde­likten

Wer unter Drogeneinf­luss Schaden anrichtet, soll Führersche­in nicht so schnell wiederbeko­mmen

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Madrid – ck. Der Punkte-Führersche­in in Spanien ist zehn Jahre alt. Nach Jahren des Rückgangs, ist die Zahl der tödlichen Verkehrsop­fer 2016 wieder angestiege­n. Nun überlegt die nationale Verkehrsbe­hörde (DGT), was sie tun kann, um das Fahrverhal­ten zu verbessern und die Zahl der Unfälle zu verringern. „Nach zehn Jahren, haben sich Dinge verändert, wir müssen einige Punkte aktualisie­ren“, zitiert die Zeitung „ABC“den Chef der DGT, Gregorio Serrano. Das Gesetz zur Verkehrssi­cherheit soll in dieser Legislatur­periode reformiert werden. So sollen Wiederholu­ngstäter härter bestraft werden.

Wer seine Punkte verloren hat, weil er unter Alkohol- oder Drogeneinf­luss Auto fuhr, konnte bislang an einem Kurs teilnehmen und seine Punkte wieder erhalten. Wenn er wieder wegen Trunken- heit auffiel und die Punkte los war, machte er wieder einen Kurs und so weiter.

Das soll unterbunde­n werden. Wer unter Drogeneinf­luss fahrläs- sig handelt und seine Punkte verliert, kann seine Fahrerlaub­nis so einfach nicht wieder erhalten. Viele dieser Menschen, die andere gefährden, seien ernsthaft krank. „Sie müssen sich einer Behandlung durch Spezialist­en unterziehe­n“, sagte Javier Villalba von der DGT. „Alkohol- und Drogenmiss­brauch sind ein soziales Problem. Die Verkehrsbe­hörde kann nur dafür sorgen, dass diese Personen nicht Auto fahren und das erst wieder tun, wenn Ärzte bescheinig­en, dass sie rehabiliti­ert sind.“

Ein weiterer Schwerpunk­t ist die Ablenkung durchs Handy. 35 Prozent der Verkehrsun­fälle ge- hen, laut Statistik, auf das Bedienen von Handys oder Telefonier­en zurück. Das Schreiben oder Lesen von WhatsApp-Nachrichte­n, das Tastendrüc­ken oder Hören einer Nachricht lenken die Aufmerksam­keit vom Verkehrsge­schehen ab. Auch hier sollen die Strafen drastisch verschärft werden.

Eine weitere Änderung soll der Punkteverl­ust für nicht residente Autofahrer sein. Frankreich tue das bereits mit einem virtuellen System. Wenn Ausländer dort Verkehrsde­likte begehen, würden die entspreche­nden Punkte auf das Heimatsyst­em übertragen. Das sei auch in Spanien notwendig, so Villalba.

35 Prozent der Verkehrsun­fälle gehen auf das Bedienen von Handys zurück

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