Der Ausnahmesportler
Javier Mérida aus Marbella hat als erster Spanier den Beagle-Kanal durchschwommen und setzt sich ständig neue Ziele
Gegen 8.30 Uhr sprang Mérida in das 6,6 Grad kalte Wasser
Javier Mérida ist mal wieder über sich hinausgewachsen. Der beinamputierte Paratriathlet, Langstreckenschwimmer und Extremsportler aus Marbella hat mit einer erfolgreich bestandenen Herausforderungen erneut Geschichte geschrieben. Erst vor wenigen Tagen ist er aus Argentinien zurückgekehrt, wo ihm als erstem Spanier gelungen ist, den Beagle-Kanal im Süden Feuerlands zu durchschwimmen. Der Abschnitt zwischen den Grenzen von Argentinien und Chile ist nicht wegen seiner Länge so besonders anspruchsvoll, sondern wegen seiner äußeren Bedingungen. Um ohne Neoprenanzug in sechs Grad Celsius kaltes Wasser zu steigen, braucht es schon einiges an Mut und monatelanges Training.
Am 25. Februar kam Javier Mérida mit seinem Team, das sich aus seiner Ärztin Rosa Ramiro, seinem Trainer Jaime Vigaray und seiner Frau Esther Jiménez zusammensetzt, in Ushuaia an. „Am Sonntag, Montag und Dienstag waren die Bedingungen mit sechs bis sieben Grad Wassertemperatur sehr gut und ich konnte ordentlich trainieren“, erinnert sich Mérida. „Am Mittwoch wurde das Wetter schlecht, es fing zu stürmen an und die Temperatur im Wasser sank auf 5,5 Grad.“Deswegen fiel am Donnerstag die Entscheidung, dass der 42-jährige nur die einfache zwei Kilometer lange Strecke vom chilenischen Cabo Peña bis zur argentinischen Küste zurücklegt. Frühmorgens am Freitag um 5 Uhr wurde das Team vom Organisator Swim Argentina abgeholt und nach einer anderthalb Stunden dauernden Autofahrt zum Puerto Almansa und von dort mit dem Boot zum Ausgangspunkt gebracht. Nach der Erledigung der Formalitäten mit den Behörden sprang Javier Mérida gegen 8.30 Uhr in das zu diesem Zeitpunkt ge- rade einmal 6,6 Grad kalte Wasser.
An das frostige Gefühl hatte sich der sympathische Sportler zuvor sechs Monate lang drei Mal pro Woche im Kaltkontrastbecken des Sportzentrums Las Mesas in Estepona gewöhnt. Neben seinen täglichen Trainingseinheiten im Schwimmbad und im offenen Meer schwamm er dort frühmorgens zwischen 25 Minuten und einer Stunde an einem Gummiband gegen den Strom. „Ohne diese Vorbereitung hätte ich die Herausforderung auf keinen Fall geschafft“, erzählt Mérida. „Dieses