Kontamination wird bestehen bleiben
USA und Spanien einigten sich auf geringere Erdabtragung – Regierung Rajoy hatte dies verheimlicht
Cuevas del Almanzora – jan. Im Januar 1966 war über Cuevas del Almanzora ein mit vier Atombomben beladener Flieger der amerikanischen Luftwaffe mit einem Tankflugzeug kollidiert und hatte dabei seine Ladung verloren. Zwei der Bomben platzten beim Aufprall auf die Erde auf und verseuchten dadurch einen etwa 200 Hektar großen Landstrich mit neun Kilogramm Plutonium.
Die US-Regierung ließ seinerzeit einen Teil des verseuchten Bodens abtragen. Im Gebiet von Palomares soll sich aber bis heute noch immer ein halbes Kilogramm Plutonium befinden, das sich inzwischen sogar in das gefährlichere Americium umgewandelt haben dürfte. Vor Jahren versprach die USA Spanien aus diesem Grund, in Palomares eine erneute Säuberungsaktion vorzunehmen.
Beide Länder einigten sich im Jahr 2010 zunächst darauf, 50.000 Kubikmeter kontaminierter Erde abzutragen. Wie jetzt erst bekannt wurde, schlug die US-Administration Spanien im Juli 2015 jedoch vor, die abzutragende Menge aus Kostengründen auf 28.000 Kubikmeter zu reduzieren. Was der Rat für nukleare Sicherheit (CSN) nur eine Woche später auch akzeptierte. Ein Umstand, den die Regie- rung von Mariano Rajoy seither gewissentlich verschwiegen hat.
Dies würde für Palomares bedeuten, dass eine rund 20 Hektar große Fläche weiterhin abgeriegelt bleiben müsste, was für den Ort ein Stigma darstellt. Falls die neue Regierung unter Donald Trump letztlich überhaupt die vom Kabinett seines Vorgängers Barack Obama zugesagte Dekontaminierung vornehmen sollte.