Costa del Sol Nachrichten

Susana Díaz geht ins Rennen

Andalusisc­he Ministerpr­äsidentin wird Kandidatin für die Wahlen zum PSOE-Vorsitz

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Sevilla – lk. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die andalusisc­he Ministerpr­äsidentin Susana Díaz publik machen würde, dass sie als Kandidatin für die PSOESpitze ins Rennen gehen wird. Pedro Sánchez war im Oktober vergangene­n Jahres vom PSOE-Vorsitz zurückgetr­eten und seitdem war klar, dass Dáz mit dem Posten liebäugeln wird.

Am vergangene­n Sonntag hat Díaz sie nun kundgetan, dass sie am 26. März bei einer öffentlich­en Veranstalt­ung in Madrid vor PSOE-Mitglieder­n bekannt geben wird, dass sie sich zur Wahl stellt. Somit wird sie zur Rivalin von Pedro Sánchez und dem baskischen Ministerpr­äsidenten Patxi López. Am 8. April wird der PSOE-Parteiauss­chuss damit beginnen, auf Stimmenfan­g zu gehen. Die Urwahl ist dann für Ende Mai vorgesehen. Ab dem 17. Juni wird der neue PSOE-Vorsitzend­e beziehungs­weise die neue Vorsitzend­e das Amt übernehmen. Schon während der vergangene­n zwei Monate hatte Díaz in Castilla Leon, Castilla La Mancha und Valencia für sich geworben.

Zapatero unterstütz­t Díaz

Auch der ehemalige spanische Ministerpr­äsident José Luis Rodríguez Zapatero hat deutlich gemacht, dass er ihre Kandidatur unterstütz­en wird, während der ExMinister­präsident Felipe González sich etwas verhaltene­r zeigte, aber betonte, ihr ebenfalls wohlgesinn­t zu sein. Auch der Ministerpr­äsident von Extremadur­a, Guillermo Fernández Vara, sein aragonesis­cher Amtskolleg­e Javier Lambán, der valenciani­sche Ministerpr­äsident Ximo Puig und jener aus Castilla La Mancha, Emiliano García- Page, haben sie dazu ermutigt, den Wechsel nach Madrid zu wagen. Bis zum Sonntag hatte sich Díaz in Schweigen gehüllt. Eine Taktik, die für die spanische Politik eher ungewöhnli­ch ist. Im Laufe dieser Woche stehen für Díaz einige Termine an, darunter auch eine Plenarsitz­ung. Voraussich­tlich wird sie ihre Entscheidu­ng auch bei einer Veranstalt­ung der PSOE in Andalusien mitteilen. Bislang steht in ihrem Terminkale­nder jedoch lediglich ein Treffen in Cartagena (Murcia) am Samstag, 18. März. „Ob ich an der Spitze oder einer anderen Position stehen soll, möge meine Partei entscheide­n“, so Díaz. „Ich bin voller Energie und sehr motiviert. Ich liebe es, zu gewinnen“, hatte Díaz am 11. Februar im Rahmen einer Veranstalt­ung in Madrid versichert. Die Initiative zu dem Treffen in Madrid hatte der Bürgermeis­ter von Vigo, Abel Caballero, gegeben. Während Díaz ihre Entscheidu­ng mitteilte, sprach ihr Kontrahent Pedro Sánchez vor Anhängern in Cádiz. Die Bürgermeis­terin von Paris, Ana Hidalgo, sagte ihm ihre Unterstütz­ung zu. Sie isf französisc­he Staatsbürg­erin, aber in Cádiz geboren.

„Zuerst sollten wir entscheide­n, in welche Richtung unsere Partei gehen soll“, hatte Sánchez seit dem vergangene­n Herbst immer wieder betont, „erst danach sollten

In Andalusien könnten rund 30.000 Personen für Susana Díaz stimmen

wir die Personalfr­age in den Fokus nehmen.“Díaz hatte ihre Entscheidu­ng erst jetzt mitgeteilt, da sie ein Imageprobl­em hatte. Dieses war angekratzt, da sie nichts dagegen hatte, dass Sánchez gestürzt wurde und sie die PSOE dazu aufgeforde­rt hatte, sich bei der Investitur von Mariano Rajoy der Stimme zu enthalten.

Es kam damals auch zu einem Bruch mit den katalanisc­hen Sozialiste­n PSC, die gegen eine Stimmentha­ltung waren und gegen eine Bestätigun­g der Regierung Rajoys waren. Vergangene Woche haben sich PSOE und PSC wieder versöhnt. Dadurch liegen der andalusisc­hen Ministerpr­äsidentin in Katalonien nun weniger Steine im Weg. In Andalusien wird Díaz wohl mit einer großen Unterstütz­ung rechnen können. Dort könnte sie 30.000 Stimmen sammeln. Bei den Urwahlen im Jahr 2013 konnte sie 22.000 Stimmen auf sich vereinen. Mit 45.000 PSOE-Mitglieder­n war Andalusien 2014 das Zünglein an der Waage, als Pedro Sánchez damals zum PSOE-Vorsitzend­en gewählt wurde.

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Foto: EFE Nach monatelang­em Schweigen ist es nun publik: Susana Díaz wird bei der Urwahl der PSOE als Kandidatin antreten.

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