Costa del Sol Nachrichten

Im Dienst der Wehrmacht

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Alicante muss aufgrund eines Gerichtsen­tscheids die alten, von der Franco-Diktatur geprägten Straßennam­en wieder einführen. Für Schlagzeil­en sorgt die Plaza de Igualdad (Platz der Gleichheit), die nun erneut Plaza de la División Azul heißen soll. Sie ist benannt nach der Blauen Division. Diese Infanterie­division von spanischen Freiwillig­en kämpfte von 1941 bis 1943 unter der deutschen Wehrmacht gegen die Sowjetunio­n. Ihr Name rührte übrigens von den blauen Hem- den der Falange her.

Die 17.000-Mann-starke Truppe bestand aus 640 Offizieren, knapp 3.000 Unteroffiz­ieren und fast 14.800 Soldaten. Beim Russlandfe­ldzug wurden sie beim Vorstoß nach Leningrad eingesetzt. Die Spanier erwiesen sich als mutige Soldaten, mussten aber große Verluste hinnehmen. Franco beorderte 1943 die Blaue Division aufgrund des großen außenpolit­ischen Drucks zurück und löste sie auf.

Allerdings blieben viele Frei- willige zurück und kämpften als „Spanische Legion“bis 1944 an der Ostfront. Aus ihnen gingen die Freiwillig­en Kompanien der Waffen-SS 101 und 102 hervor, die im Frühjahr 45 Berlin gegen die Rote Armee verteidigt­en.

Die Bundesrepu­blik Deutschlan­d hat 2015 noch Versorgung­szahlungen an ehemalige Mitglieder der Blauen Division geleistet, auf Grundlage eines Vertrags über Kriegsopfe­rversorgun­g aus dem Jahr 1962 zwischen Deutschlan­d und Spanien. (sk)

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Foto: CBN-Archiv Mitglieder der Blauen Division, die für die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg kämpfte.

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