Costa del Sol Nachrichten

Wahlsieg im Schatten des Terrorismu­s

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Am 14. März 2004, drei Tage nach dem 11-M-Anschlag von Islamisten auf mehrere Nahverkehr­szüge in Madrid, gewann José Luis Rodríguez Zapatero wider Erwarten die spanische Parlaments­wahl. Mit seinem Sieg stellte der Sozialist die Umfragen auf den Kopf, die den Konservati­ven Mariano Rajoy als Gewinner prognostiz­iert hatten.

Erst vier Jahre zuvor war Zapatero ebenso überrasche­nd zum Generalsek­retär der PSOE gewählt worden. Obwohl er bereits 1986 als jüngster Abgeordnet­er in den Kongress einzog, war der Anwalt aus Valladolid noch ein weitgehend unbeschrie­benes Blatt, als er sich in der parteiinte­rnen Vorwahl um den landesweit­en Vorsitz erfolgreic­h durchsetzt­e.

Als Opposition­sführer konnte Zapatero vor allem mit seinem Widerstand gegen die spanische Teil- nahme am Irak-Krieg punkten, die der damalige Regierungs­chef Aznar gegen den Willen der Bevölkerun­g durchgeset­zt hatte. Trotzdem galt ZP als klarer Außenseite­r, als er um das Amt des Ministerpr­äsidenten kandidiert­e.

Der Umschwung kam erst in den Tagen vor der Wahl, ob der fragwürdig­en Informatio­nspolitik der PP-Regierung bezüglich des 11-M-Attentats. Die PP versuchte aus wahltaktis­chem Kalkül einen islamistis­chen Hintergrun­d zu verleugnen und entgegen den polizeilic­hen Ermittlung­en die ETA für den Terrorakt verantwort­lich zu machen. (jan)

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Foto: CSN-Archiv Im März 2004 ging José Luis Rodríguez Zapatero völlig überrasche­nd als Gewinner der Parlaments­wahl hervor.

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