Reise ins Ungewisse
Fotoausstellung im Hafen von Málaga zeigt im Freien die Stationen des aktuellen Flüchtlingselends
Die neue Ausstellung, die bis zum 23. April im Freien vor der Außenstelle des Pompidou-Museums im Hafen von Málaga zu sehen ist, geht unter die Haut. Auf 80 Fotos, die auf das Format 100 mal 150 Zentimeter vergrößert worden sind, werden unter dem Titel „Caminos del Exilio“(dt.: Wege ins Exil) Momentaufnahmen von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und aus Schwarzafrika auf ihrem Weg nach Europa gezeigt.
Man sieht Flüchtlinge aus Syrien beim Überklettern von Zäunen, wie sie in den griechischen Auffanglagern eingepfercht sind und in überfüllten Zugabteilen in Richtung Nordeuropa fahren ebenso wie illegale Immigranten, die mit Booten von Marokko aus an den Stränden Spaniens gelandet sind. Besonders eindringlich sind dabei ganze Serien von Fotos, auf denen konkrete Einzelschicksale beleuchtet werden. Ein Beispiel dafür die Geschichte eines aus Damaskus stammenden Händlers namens Ahmad, der nach der Zahlung von 2.000 Euro an eine Schlepperbande zusammen mit seiner Frau und drei Kindern eine 7.000 Kilometer lange Reise nach Schweden auf sich genommen hatte, um Zuflucht bei seiner dort lebenden Schwester zu suchen.
„Appell ans Bewusstsein“
„Die Ausstellung ist ein Appell ans Bewusstsein“, sagte Bürgermeister Francisco de la Torre bei der Eröffnung der Schau. „Diese Menschen versuchen, ihre Leben zu retten, und deshalb sollte man sie mit offenen Armen empfangen.
Veranstaltet wird die Ausstellung, die bereits in Madrid und Zaragoza zu sehen war, vom Institut Français in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt von Málaga. Die Aufnahmen stammen von dem mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten spanischen Fotografen Manuel Brabo, der Syrerin Sima Diab, den Franzosen Olivier Jobart und Pierre Marsaut sowie dem Griechen Girogos Moutafis.