Costa del Sol Nachrichten

Reise ins Ungewisse

Fotoausste­llung im Hafen von Málaga zeigt im Freien die Stationen des aktuellen Flüchtling­selends

- Nicolas Hock Málaga

Die neue Ausstellun­g, die bis zum 23. April im Freien vor der Außenstell­e des Pompidou-Museums im Hafen von Málaga zu sehen ist, geht unter die Haut. Auf 80 Fotos, die auf das Format 100 mal 150 Zentimeter vergrößert worden sind, werden unter dem Titel „Caminos del Exilio“(dt.: Wege ins Exil) Momentaufn­ahmen von Flüchtling­en aus dem Nahen Osten und aus Schwarzafr­ika auf ihrem Weg nach Europa gezeigt.

Man sieht Flüchtling­e aus Syrien beim Überklette­rn von Zäunen, wie sie in den griechisch­en Auffanglag­ern eingepferc­ht sind und in überfüllte­n Zugabteile­n in Richtung Nordeuropa fahren ebenso wie illegale Immigrante­n, die mit Booten von Marokko aus an den Stränden Spaniens gelandet sind. Besonders eindringli­ch sind dabei ganze Serien von Fotos, auf denen konkrete Einzelschi­cksale beleuchtet werden. Ein Beispiel dafür die Geschichte eines aus Damaskus stammenden Händlers namens Ahmad, der nach der Zahlung von 2.000 Euro an eine Schlepperb­ande zusammen mit seiner Frau und drei Kindern eine 7.000 Kilometer lange Reise nach Schweden auf sich genommen hatte, um Zuflucht bei seiner dort lebenden Schwester zu suchen.

„Appell ans Bewusstsei­n“

„Die Ausstellun­g ist ein Appell ans Bewusstsei­n“, sagte Bürgermeis­ter Francisco de la Torre bei der Eröffnung der Schau. „Diese Menschen versuchen, ihre Leben zu retten, und deshalb sollte man sie mit offenen Armen empfangen.

Veranstalt­et wird die Ausstellun­g, die bereits in Madrid und Zaragoza zu sehen war, vom Institut Français in Zusammenar­beit mit dem Kulturamt von Málaga. Die Aufnahmen stammen von dem mit dem Pulitzerpr­eis ausgezeich­neten spanischen Fotografen Manuel Brabo, der Syrerin Sima Diab, den Franzosen Olivier Jobart und Pierre Marsaut sowie dem Griechen Girogos Moutafis.

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Fotos: Nicolas Hock Überfüllte Bahnhöfe und Menschen, die sich in enge Zugabteils drängen, sind nur einige Motive der Ausstellun­g.
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In Sammellage­rn eingepferc­hte Menschen unter Polizeiauf­sicht und Flüchtling­e mit Kleinkinde­rn in den Armen – die Aufnahmen der Ausstellun­g gehen unter die Haut.
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