Costa del Sol Nachrichten

Spaniens Feuerwehr will Blaulicht

Bomberos wollen nicht mit Traktoren verwechsel­t werden – Umsetzung erweist sich als schwierig

-

Madrid – sk. Die spanische Feuerwehr möchte auch gerne mit Blaulicht zu Notfällen ausrücken, aber sie darf es nicht. Seit 1993 versuchen Abgeordnet­e immer wieder auf Rat der Straßenver­kehrsdirek­tion DGT, die Feuerwehre­n von ihrem orangenen Warnlicht zu erlösen und ihnen wie hierzuland­e der Polizei oder in anderen EU-Ländern eben auch der Feuerwehr und den Ambulan- zen Blaulicht auf die Autodächer zu setzen. Doch der Aufwand und die Kosten erscheinen den Regierunge­n wohl zu hoch, denn die Kommission für Straßenver­kehrssiche­rheit stimmte dem Vorhaben bereits viermal zu, zuletzt im Februar. Aber es blieb alles beim Alten.

„Wir hoffen, dass diesmal der politische Wille für die Umsetzung da ist“, sagt der Vorsitzend­e des Feuerwehrv­erbands APTB, Ga- briel Muñoz. Die Rettungskr­äfte beklagen, dass ihre Warnlichtf­arbe sich nicht von der ziviler Fahrzeuge wie Müllabfuhr­en, Traktoren oder Abschleppw­agen abhebt. „Das hat zur Folge, dass Feuerwehr oder Ambulanzen oft nicht so schnell aus einem Stau kommen, wie es notwendig wäre“, argumentie­rt die Ciudadanos-Abgeordnet­e Irene Rivera. Oft werde die Feuerwehr sogar mit langsa- men und schwerfäll­igen Fahrzeugen assoziiert.

Allerdings würde eine Umrüstung nicht nur hohe Kosten für Rathäuser, Provinzver­waltungen, Regionalre­gierungen und auch Privatfirm­en bedeuten, sondern auch viele Personen und Interessen tangieren. Etwa die der Polizei, die sich gerne mit dem Exklusivre­cht fürs Blaulicht schmückt, meint der Ciudadanos-Abgordnete Toni Canto.

Newspapers in German

Newspapers from Spain