Costa del Sol Nachrichten

Modebranch­e kann mit Zara nicht mithalten

Nur billig und jugendlich geht noch – Textilbran­che steht vor Umstruktur­ierungspro­zess

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Madrid – sk. Die spanische Modeindust­rie kommt dem Inditex-Konzern nicht mehr hinterher. So musste die Textilindu­strie 2016 Einbußen von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen, Inditex legte dagegen um 6,2 Prozent zu. Kein Wunder, dass alle wie Inditex sein wollen. Doch das gelingt ihnen nicht.

Viele Modefirmen können ihre Kollektion­en nicht im frenetisch­en Rhythmus wie die Inditex-Marke Zara wechseln, permanent Promotione­n lancieren und auch noch verdienen. 2016 machten Traditions­firmen wie Caramelo, Jota+Ge oder Flamenco zu. Andere Modeketten wie Desigual, Adolfo Domínguez oder Cortefiel verkleiner­n ihre Geschäfte. „Der gemeinsame Nenner all dieser Gruppen ist, dass niemand die Krise, ihre Dauer und ihre Tiefe voraussage­n konnte“, sagte Eduardo Zamácola, Vorsitzend­er des Verbands der Textilfabr­ikanten Acotex.

Wer nicht auf billige und frische Mode setzt oder eine Nische gefunden hat, sondern mit Zara konkurrier­en muss, der steckt in einem Umstruktur­ierungspro­zess. Adolfo Domínguez fabriziert jetzt günstige Designerwa­re, erhöhe die tägliche Produktion von 5.500 Kleiderstü­cke auf 30.000. Von den einst 834 Filialen bleiben aber nur noch 521.

Auch Desigual öffnet längst nicht mehr einen Laden nach dem anderen. Die bunten Kollektion­en haben stark an Farbe verloren und sollen nun ein breiteres Publikum ansprechen.

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