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Der letzte Sparhausha­lt:

Nach Einigung mit Ciudadanos geht die Regierung Rajoy frohen Mutes in die Etatberatu­ngen

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Nach Einigung mit Ciudadanos geht die Regierung Rajoy frohen Mutes in die Etatberatu­ngen

Madrid – tl. Der Entwurf für den Haushalt 2017 steht. Am Dienstag übergab Finanzmini­ster Cristóbal Montoro das Zahlenwerk dem Parlaments­präsidium und leitete damit das parlamenta­rische Verfahren ein, das im besten Fall für die Regierung Rajoy am 22. Juni mit der endgültige­n Zustimmung des Plenums enden könnte.

Die Aussichten, dass der neue Haushalt die nicht gerade wenigen parlamenta­rischen Hürden nehmen wird, stehen gar nicht einmal so schlecht. Trotz des kategorisc­hen Neins der Sozialiste­n. Seit sich Regierungs­chef Mariano Rajoy und Ciudadanos-Vorsitzend­er Albert Rivera über die Grundzüge des Etats geeinigt hatten, scheint es realistisc­h, dass eine Mehrheit von 176 Stimmen im Parlament zustande kommt. Zumal die Vertreter der Regionalpa­rteien Coalición Canaria und Nueva Canaria bereits ihr Ja zum Haushalt geäußert hatten.

Fehlen noch die Stimmen der gemäßigten baskischen Nationalis- ten von PNV, dann wäre Rajoys Triumph perfekt. PP und PNV stehen offenbar kurz vor einer Einigung. Der Haushalt 2017 gilt als Feuerprobe für die konservati­ve Regierung. Bei einem Scheitern wären sogar Neuwahlen nicht ausgeschlo­ssen.

Erfahrungs­gemäß ist davon auszugehen, dass der endgültige Haushalt gegenüber dem Entwurf noch Änderungen erfahren wird. Dennoch stehen die Eckdaten fest. So wird der neue Haushalt noch einmal ein drastische­r Sparetat sein. Um 14,25 Milliarden Euro müssen die Staatsausg­aben gesenkt werden, um die Brüsseler Defizitvor­gabe von 3,1 Prozent für 2017 zu erfüllen. Gespart wird vor allem bei den Infrastruk­turausgabe­n, die gegenüber 2016 nochmals um 20 Prozent schrumpfen.

Ferner geht die Regierung von einem Wachstum des Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP) von 2,5 Prozent aus. Was keineswegs zu optimistis­ch scheint. Die Banco de España schraubte ihre Erwartun- gen an das Wachstum der spanischen Wirtschaft dieser Tage auf 2,8 Prozent hoch.

An Steuereinn­ahmen rechnet der Finanzmini­ster mit 201 Milliarden Euro. Das wären fast acht Prozent mehr als 2016. Auch eine weitere Entspannun­g auf dem Arbeitsmar­kt fließt in die Kalkulatio­n ein. Die Zahl der offiziell gemeldeten Personen ohne Job werde unter die Vier-Millionen-Grenze sinken, heißt es. Das entspräche einer Quote von 17,5 Prozent. Ende 2016 lag sich noch bei 19,6 Prozent.

Insgesamt stehen im Staatshaus­halt 2017 Einnahmen in Höhe von 292 Milliarden Euro Ausgaben von 343 Milliarden Euro gegenüber. Größter Ausgabenpo­sten sind die Renten mit 140 Milliarden Euro.

Der Haushalt 2017 gilt als Feuerprobe für die konservati­ve Regierung

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Foto: EFE Sein Zahlenwerk steht: Finanzmini­ster Cristóbal Montoro reicht seinen Haushaltse­ntwurf dem Parlament ein.

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