Der übergangene Thronanwärter
Am 7. April 1947 bezeichnete der Thronanwärter Juan de Borbón im „Manifest von Estoril“das anderthalb Wochen zuvor in Spanien beschlossene Erbfolgegesetz als unrechtmäßig. Das Gesetz erklärte Franco zum Staatschef auf Lebenszeit und räumte dem Diktator zudem das Recht ein, seinen Nachfolger zu bestimmen, mit dem nach seinem Tod die Monarchie restauriert werden sollte.
Als Sohn des letzten Königs Alfonso XIII., der 1931 nach Ausrufung der Republik ins Exil gegangen war, erhob Juan de Borbón seit dem Tod seines Vaters im Jahr 1941 einen Anspruch auf die spanische Krone. Im Bürgerkrieg und auch nach dessen Ende unterstützte er zunächst die Putschisten, von denen er sich die Restaurierung der Monarchie und seine eigene Einsetzung als König erhoffte.
Die Haltung von Juan de Borbón änderte sich erst, als klar wurde, dass Franco die Macht nicht abgeben, sondern ein diktatorisches Regime aufrechterhalten würde. Als Chef des spanischen Königshauses im Exil pochte er aber auf sein dynastisches Recht auf den spanischen Thron.
Die mangelnde Unterstützung im Inland wie auch im Ausland für sein Anliegen, ließen Juan de Borbón jedoch einlenken. So erlaubte er im Sommer 1948, dass der Diktator seinen damals erst zehnjährigen Sohn Juan Carlos, den Franco als Nachfolger auserkoren hatte, nach Spanien holte. (jan)