Costa del Sol Nachrichten

Ein etwas voreiliges Abkommen

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Eine Vereinbaru­ng zwischen dem Verkehrsmi­nisterium und dem Infrastruk­turkonzern Abertis könnte den Staat teuer zu stehen kommen: 2006, mitten in der Boomzeit der spanischen Wirtschaft, unterzeich­nete Ministerin Magdalena Álvarez mit Abertis ein Abkommen, das dem Erbauer und Betreiber der mautpflich­tigen Autobahn AP-7 im Streckenve­rlauf in Katalonien nach Ablauf der Konzession im Jahr 2021 eine finanziell­e Kompensati­on zusicherte, sollte das Verkehrsau­fkommen hinter den Erwartunge­n zurückblei­ben. Die Wirtschaft­skrise ließ den Verkehr auf der AP-7 deutlich schrumpfen. Fast 1,5 Milliarden Euro stünden nach derzeitige­n Berechnung­en Abertis dann zu.

2011, in Anbetracht des Ungemachs, das auf die Staatskass­en zukommen würde, versuchte das Verkehrsmi­nisterium, mit einer Neuinterpr­etation des Abkommens aus der Klemme zu kommen. Abertis zog daraufhin vor Gericht. Und es ging durch die Instanzen. Mitte März gab die Verwaltung­sgerichtsk­ammer des Obersten Gerichtsho­fs dem Konzern Recht.

Dabei geht es nur um die AP-7 in Katalonien. Noch offen ist der Ausgang des Rechtsstre­its zwischen den beiden Kontrahent­en um den Abschnitt im Land Valencia. Hier klagt Abertis auf Entschädig­ung, weil der Staat nach dessen Fertigstel­lung und Inbetriebn­ahme eine gebührenfr­eie Autobahn quasi parallel zur AP-7 gebaut hat. (tl)

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Die AP-7 ist zum Zankapfel zwischen Verkehrsmi­nisterium und Abertis geworden.

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