Banco Popular kommt nicht zur Ruhe
Vorstandsvorsitzender Larena erklärt überraschend seinen Rücktritt
Madrid – tl. Die Hiobsbotschaften bei der Banco Popular reißen nicht ab. Am Dienstag kündigte Vorstandsvorsitzender Pedro Larena überraschend an, dass er „aus persönlichen Gründen“nicht mehr für das Amt zur Verfügung steht. Bis Präsident Emilio Saracho einen Nachfolger bestimmt hat, bleibt Laren allerdings an Bord.
Die unerwartete Personalie verschärft die Krise, in der sich – nach Bilanzvolumen – Spaniens sechs- größtes Bankhaus befindet. 2016 wurde mit einem Verlust von knapp 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Und keiner in der Bank kann sagen, wann die Phase ohne Gewinn zu Ende sein wird. Die Banco-Popular-Aktie verlor am Montag 10,4 Prozent. Schon im vergangenen Jahr war der Kurs um fast 70 Prozent eingebrochen.
Immer wieder in der jüngeren Vergangenheit hatte sich herausgestellt, dass die Rückstellungen auf- grund fauler Immobilienkredite nicht ausreichen, um die von der Europäischen Zentralbank (EZB) verlangten Mindestanforderungen an das Kernkapital der Geldinstitute zu erfüllen. Auch jetzt sieht es so aus, als habe Banco Popular noch einmal nachlegen müssen, was das März-Ergebnis zusätzlich belasten würde.
Die Politik beeilte sich, der Banco Popular das Vertrauen auszusprechen. Wirtschaftsminister Luis de Guindos sprach am Montag in Pamplona von „einer solventen Bank“. Es sei überzeugt, dass das Management „fähig sei, mit der momentanen Situation fertig zu werden“.
Gleichwohl mehren sich die Stimmen in Finanzkreisen, die den Rückzug von Larena als weiteres Zeichen für einen bevorstehenden Verkauf der Bank werten. Alleine, so heißt es, werde es für die Banco Popular immer schwieriger, am Markt zu bestehen.