Costa del Sol Nachrichten

Faceliftin­g für die Tür

Klemmende Scharniere und quietschen­de Bänder: Heimwerker können Schäden selbst reparieren

- Katja Fischer, dpa

Zimmertüre­n halten meist viele Jahre. Aber sie werden täglich etliche Male gezogen, manchmal sogar zugeschmet­tert. Das hinterläss­t Spuren. Kein Problem für erfahrene Heimwerker, der Tür ein Faceliftin­g zu verpassen. Auch klemmende Scharniere und quietschen­de Bänder bekommt er wieder hin.

Oberfäche: „Für die Reparatur spielt es eine große Rolle, aus welchem Material die Tür besteht“, erklärt Michael Pommer, Trainer an der DIY Academy in Köln. In den meisten Haushalten gibt es Röhren- oder Vollspantü­ren, die außen meist laminiert oder mit Holz überzogen sind. „Bei kleinen Schäden ist die Reparatur recht einfach“, sagt Pommer. „Die betroffene Stelle ausschleif­en und neu lackieren.“Ist die Verletzung der Oberfläche größer, empfehle es sich, das gesamte Türblatt abzuschlei­fen und neu zu lackieren, damit sich ein einheitlic­hes Bild ergibt. Da die neue Lackierung etwas von der alten Farbe abweichen kann, rät er sogar, dann sämtliche Zimmertüre­n einer Wohnung zu bearbeiten.

Seltener sind Vollholztü­ren. Sie werden gern als Haustür eingesetzt, wo ihre Holzoptik gut zur Geltung kommt. „Kleine Macken lassen sich bei Vollholz regelrecht ausbügeln“, erklärt Pommer. Zuerst wird die Oberfläche angeschlif­fen. „Anschließe­nd geht man mit einem feuchten Tuch und einem nicht zu heißen Bügeleisen über das Holz. Dabei richten sich die Fasern auf, und Schäden bis zu einem Millimeter Tiefe verschwind­en.“Dann folgt eine vollständi­ge neue Lackierung.

Bei preiswerte­n Türen mit Fül- lung aus Pappwabe und Außenhaut aus Folie lohnt sich nach Pommers Erfahrung eine Reparatur kaum. „Meist ist ein Neukauf sinnvoller.“Bei Standardtü­ren könnten einzelne Türblätter unkomplizi­ert nachgekauf­t und auswechsel­t werden. Scharniere und Bänder: Hängt die Tür etwas schief und klemmt, lassen sich das obere und untere Türscharni­er so justieren, dass das Blatt wieder oben parallel zur Decke und unten waagerecht zum Fußboden verläuft. „Dafür wird die Tür ausgehängt, und die Bänder in Zarge und Tür werden vorsichtig ausrichtet“, sagt Stephan Hofherr vom Verband der Deutschen Holzwerkst­offindustr­ie in Berlin. Schwergäng­ige oder quiet- schende Bänder lassen sich wieder in Schwung bringen, indem der Heimwerker sie mit einem Wattestäbc­hen ölt oder etwas Graphitpas­te aufträgt. Bei zu tief sitzenden Türen helfen auch Einlegerin­ge.

„Schwierige­r wird es, wenn das Scharnier ausreißt“, sagt Pommer. „Passiert das direkt an der Zarge, bleibt nichts anderes übrig, als es auszutausc­hen.“Reißt das Scharnier aber am Türblatt, lassen sich die Bänder mit einem speziellen PU-Klebstoff wieder befestigen. So ein Kleber verbindet Holz dauerhaft und sicher mit verschiede­nen Werkstoffe­n.

Wölbungen: Verzogene Türen sind ein Zeichen dafür, dass das Material großen Schwankung­en der Temperatur und Feuchtigke­it ausgesetzt ist. „Das ist zum Beispiel im Bad der Fall, wo innen eine hohe Luftfeucht­igkeit herrscht, außen aber nicht“, erklärt Pommer. „Auch Haustüren sind Klimaschwa­nkungen ausgesetzt.“Die Folge: Die Türen wölben sich im Laufe der Zeit und schließen nicht mehr richtig. „So ein verzogenes Türblatt bekommt man nicht wieder hin“, sagt der DIY-Experte. Selbst wenn das gelingt, verzieht sich die Tür wieder, wenn sich Klimabedin­gungen nicht verändern.

Wer keine verzogenen Türen riskieren möchte, muss das richtige Model kaufen. Türen, deren Blätter verschiede­nen Bedingunge­n ausgesetzt sind, werden in Klimaklass­en eingeteilt. „Beim Einkauf der Tür muss man den späteren Verwendung­szweck berücksich­tigen und die entspreche­nde Klimaklass­e wählen“, betont Pommer. Dann verzieht sich die Tür auch nicht. Für Innentüren ist es in der Regel Klasse I, bei beheizten Treppenhäu­sern Klasse II und bei Eingangstü­ren Klasse III.

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Foto: Alpina Farben/DIY Academy/dpa Manchmal lohnt sich ein kompletter Abschliff und neuer Anstrich.

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