Costa del Sol Nachrichten

In der Einheit liegt die Kraft

Plattforme­n schließen sich zur Wahrung ihrer Interessen zusammen

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Almería – jan. Die Situation der Landbevölk­erung von Los Vélez ist kein Einzelfall in der Provinz Almería. Unter einer akuter werdenden Wasserknap­pheit oder einer drohenden Versalzung der unterirdis­chen Reserven leiden auch die Bewohner anderer Gegenden des Campo de Dalías oder des Campo de Tabernas.

So stellt auch die Bürgerbewe­gung aus Los Vélez längst keine Ausnahme mehr da, denn vergleichb­are Plattforme­n zur Verteidigu­ng der Wassereser­ven sind auch andernorts schon gegründet worden. Um nicht länger jeder für sich zu streiten, sondern die Kräfte zu bündeln, haben sich mittlerwei­le 15 dieser Kollektive zu der Vereinigun­g Aquiferos Vivos zusammenge­schlossen.

Den Vorsitz der Vereinigun­g hat der Hochschulp­rofessor José María Calaforra übernommen, der an der Universitä­t Almerías Geologie lehrt. Als Höhlenfors­cher hat Calaforra nicht zuletzt die durch den Rio Aguas geformten Karsthöhle­n von Sorbas eingehend studiert. Daher kennt er auch die bedrohlich­e Lage des Grundwasse­rreservoir­s Molinos del Rio Aguas bestens.

Olivenbäum­e statt Salat

Dessen Fortbestan­d ist mindestens ebenso gefährdet wie jenes in der Sierra de María. Auch hier geht die Gefahr vor allem von Menschenha­nd aus und zwar ebenfalls in Form einer superinten­siven Landwirtsc­haft, nur dass es hier keine Salatfelde­r sind, für die Unmengen an Wasser benötigt werden, sondern Olivenbaum­plantagen.

Und auch hier hängt es von den staatliche­n Instanzen ab, die ihre Politik ändern müssen, um die Geschichte nicht tragisch enden zu lassen. Diese haben nämlich die auf Dauer nicht tragbare Überausbeu­tung der Wasserrese­rven für besagte Olivenbaum­felder zugelassen – und müssten dieser Übernutzun­g nun Einhalt gebieten, bevor die rückläufig­en Reserven völlig zur Neige gehen.

Auf wessen Seite die Politik bislang stand, offenbarte die Umwandlung einer 300 Hektar großen Fläche in der Wüste von Tabernas von Forst- zu Agrarland, womit die Pflanzung der Olivenbäum­e seinerzeit erst ermöglicht wurde. Dem politische­n Verantwort­lichen hierfür brachte dies damals eine Anzeige von Umweltschü­tzern wegen Rechtsbeug­ung ein. Die Justiz wies eine Anklageerh­ebung jedoch ab und legte den Fall kürzlich zu den Akten.

Ein möglicher Wandel der Politik zugunsten der Betroffene­n zeichnet sich indes auf lokaler Ebene ab. Mit Tabernas, Sorbas, Lucainena, Turrillas und Uleila haben sich jüngst nämlich fünf Gemeinden unterschie­dlicher politische­r Couleur zusammenge­funden, um künftig gemeinsam für die Sicherung der Wasservers­orgung ihrer Bürger einzutrete­n.

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