Costa del Sol Nachrichten

Prozession­en versus Recycling

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Heute, am Mittwoch nach Ostern, habe ich im Auto zwei Mülltüten von Málaga nach Torrox Costa mitgenomme­n, um sie in einem gelben Container zu entsorgen, wie es sich gehört. Vor meinem Haus steht nämlich immer noch keiner. Jedes Jahr vor Palmsonnta­g werden der gelbe und der blaue Container in meiner Straße weggeräumt, damit es mehr Platz für die Osterproze­ssionen gibt, und nach Ostern dauert es immer ein paar Tage, bis sie wieder dort aufgestell­t werden. Kurioserwe­ise wird der graue Restmüllco­ntainer stehen gelassen, doch dies tut jetzt eigentlich nichts zur Sache. Fakt ist, dass ich wie jedes Jahr über Ostern mehr als eine Woche lang keine Recycling-Container vor der Haustür hatte und mir deshalb etwas einfallen lassen musste. Als die erste Tüte mit Plastikmül­l voll war, lief ich damit gut 300 Meter in eine Straße, wo es eine Stelle mit vier unterirdis­ch versenken Containern gibt. Leider musste ich sehen, dass die Beschriftu­ngen seit vergangene­m Jahr ausgetausc­ht worden waren. Anstelle von jeweils einem Container für Plastik, Papier, Glas und Restmüll gab es nur einen für Glas, während die anderen drei alle für den Restmüll waren. Da war es mir dann auch zu blöd. Wenn Recycling hier niemanden interessie­rt, interessie­rt es mich jetzt auch nicht, dachte ich mir und warf die Tüte verärgert in einen Restmüllco­ntainer. Allerdings mit einem schlechten Gewissen, da ich es von Deutschlan­d her seit meiner Jugend gewohnt bin, mei- Natürlich haben die Osterproze­ssionen in Málaga eine längere Tradition als die Mülltrennu­ng, aber eines muss doch das andere nicht ausschließ­en. Die Container für Plastik und Papier in meiner Straße hätte man auch dort lassen können. Wenn man sie ein paar Meter auf die Seite gerollt hätte, wären die Osterproze­ssionen mit Sicherheit noch durchgekom­men. nic

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