Auf dem Weg in die nächste Blase?
Was die Regionalregierung der Kanaren vorhat – und die Zustimmung im Parlament in Las Palmas gilt als sicher –, weckt Befürchtungen vor einem neuen Bauboom. So sieht der Gesetzesentwurf vor, dass zehn Prozent der Fläche von landwirtschaftlichen Besitztümern auf Agrarland (suelo rústico), auf dem eigentlich nicht gebaut werden darf, für eine Bebauung freigegeben werden. Hinzu kommt, dass künftig die Kommunen auf den Kanaren freie Hand in der Bauplanung haben, was bisher in den Händen der Regionalregierung lag. Genau diese Regelung war es, die auch unmittelbar nach Antritt der PP-Regierung Aznar 1996 im damaligen Bodengesetz eingeführt wurde und letztendlich zu dem Wildwuchs an Bautätigkeit führte, weil jede Gemeinde machen konnte, was sie wollte. Das Vorgehen der Kanaren-Regierung ist aber derzeit kein Einzelfall. Auch in Galicien, Andalusien, Balearen, Kantabrien, Aragón und Castilla-La Mancha wurden gesetzliche Baubeschränkungen teilweise aufgeweicht. „Fast alle diese Gesetzesänderung bedeuten weniger Schutz und weniger Regulierung“, meint María Ángeles Nieto von der Umweltorganisation Ecologístas en Acción gegenüber der Zeitung „El País“. (tl)