Drei Kandidaten an einem Tag:
Susana Díaz, Pedro Sánchez und Patxi López sind zum ersten Mal zeitgleich in Andalusien unterwegs
Erstmals waren die drei Kandidaten für den PSOE-Vorsitz zu gleicher Zeit in Andalusien unterwegs
Sevilla – lk. Erstmals waren die drei Kandidaten für den PSOEVorsitz am vergangenen Montag zu gleicher Zeit in Andalusien unterwegs. Andalusiens Ministerpräsidentin Susana Díaz (PSOE) war auf einer Wahlveranstaltung in Jerez de la Frontera, der frühere PSOE-Vorsitzende Pedro Sánchez warb für sich in Huelva und der Vorsitzende der baskischen Sozialisten, Patxi López, war nach Jaén gereist. „Bis zum 21. Mai werden wir wohl noch öfter zu gleicher Zeit auf Wahlveranstaltungen sein“, sagte Díaz.
Korruptionsvorwurf im Fokus
Auf allen drei Veranstaltungen, die fast zur gleichen Zeit realisiert wurden, war der Rücktritt der ExMinisterin Esperanza Aguirre von ihren Ämtern im Stadtrat in Madrid wegen der Korruptionsvorwürfe gegen die Volkspartei ein Gesprächsthema. Zur Sprache kam auch die Niederlage der Sozialisten bei der Wahl am vergangenen Sonntag in Frankreich.
Sánchez zitierte denn auch den Korruptionsfall „Caso Lezo“, in dessen Zuge der Aguirre nahestehende frühere Präsident der Autonomen Gemeinschaft Madrid, Ignacio González, in Untersuchungshaft genommen worden war. Er soll in einen Korruptionsskandal bei den öffentlichen Wasserwerken „Canal Isabel II“der Autonomen Gemeinschaft Madrid verwickelt sein. (Mehr zum „Caso Lezo: siehe Thema der Woche, Seiten 17 bis 19). Sánchez führte den Fall Lezo an, um nochmals seine Ab- neigung gegenüber dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy deutlich zu machen.
Mit Seitenblick auf das Wahlergebnis in Frankreich warnte Díaz davor, dass die Sozialisten keinesfalls zulassen dürften, dass die Populisten zu viel Macht erlangen. Die „verkrusteten Strukturen“der PSOE wolle sie zudem aufbrechen, denn in der 140-jährigen Geschichte der Partei sei es noch nie vorgekommen, dass eine Frau an die Spitze kommt.
López warnte vor einem Wahldebakel wie jenem in Frankreich. Er führte die dortige Niederlagedarauf zurück, dass die französischen Sozialisten keine Einheit bilden.
Andalusien wird bei der Urwahl zum PSOE-Vorsitz am 21. Mai eine wichtige Rolle einnehmen. 45.000 der 180.000 PSOEMitglieder sind dort zuhause.