Castillo Sohail
Wahrzeichen der Stadt mit jahrtausendealter Geschichte: Das Castillo Sohail
Einst war das Castillo Sohail eine Trutzburg, heute ist das Bauwerk eine beliebte Konzertbühne
Fuengirola – lk. Heute ist das Castillo Sohail eines der wichtigsten Symbole von Fuengirola. Seit einigen Jahren treten dort namhafte internationale andalusische Sänger und Gruppen auf. Obwohl es bereits im 10. Jahrhundert erbaut wurde, befindet es sich auch heute noch in einem perfekten Zustand.
Es liegt an der Flussmündung des Río Fuengirola auf einem Hügel 38 Meter über dem Meeresspiegel und ist von der Schnellstraße N-340 gut zu sehen. Somit bietet sich von der Burg aus ein fantastischer Blick auf die Sierra de Mijas zur einen und auf die Küste zur anderen Seite.
Bis zur Invasion der Araber im 8. Jahrhundert trug die Gemeinde den Namen Suel. Kurz darauf wurde der Name zu Suhayl umgeändert. Historiker gehen davon aus, dass Suhayl sowohl zur Zeit der Araber als auch in der römischen Epoche eine wichtige Rolle spielte. Es war ein Dorf, in dem ein Großteil der Bevölkerung vom Fischfang lebte.
Experten gehen davon aus, dass die Burg zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert gebaut wurde. Geschichtswissenschaftlern zufolge entschied der Kalif von Córdoba Abderramán III, auf dem Hügel eine Burg zu bauen, um gegen die einfallenden Christen und Normannen gewappnet zu sein. Einige Historiker erwähnen in ihren Berichten, dass das Schloss Anfang des 12. Jahrhunderts, zur Zeit der almoravidischen Herrschaft gebaut wurde.
Die Trutzburg zeigt Charakteristika eines Ribat. Ribat war die arabische Bezeichnung fürGrenzbe festigungen an der Grenze des islamischen Gebietes (Dār alIslām) zur Durchführung des krie- gerischen Dschihad in den ersten Jahrhunderten der islamischen Expansion. Von dort aus konnten die Küste, die ankommenden Schiffe, der Fluss und die unterhalb des Hügels abzweigenden Straßen perfekt kontrolliert werden. Die Burg diente auch dazu, die Verbindungswege zwischen Málaga und Marbella zu kontrollieren.
Um eine effektive Verteidigung zu erzielen, wurden an jeder Längsseite der Burg Türme errichtet, einer davon, der Torre del Homenaje, war höher als die anderen. Die Torre del Homenaje war mit einer Mauer verbunden, die als Schießscharte diente. Im Inneren des Castillo Sohail befanden sich die Häuser der Soldaten mit Zimmern für Reisende und Handelsreisende. Wie aus geschichtlichen Quellen hervorgeht, erlebte das Castillo Sohail zwischen 1025 und 1027 eine Blütezeit. 150 Jahre später, um das Jahr 1175, wurde Su- hayl Schauplatz zahlreicher Kämpfe, an denen die Meriníes teilnahmen. Diese waren Angehörige einer Berber-Dynastie aus Nordafrika. Es kam auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nasriden, der muslimisch-maurischen Dynastie des Emirats von Granada (1232 bis 1492).
Geschichtsträchtige Burg
Am 7. August 1485, dem Tag des Heiligen San Cayetano, dem Schutzpatron von Fuengirola, wird die Burg von christlichen Truppen erobert. Die Festung galt als eine der wohlhabendsten in Málaga. Ihr erster Burgvogt Alvaro de Mesa hatte sie jedoch anscheinend stark vernachlässigt, wodurch ihre Verteidigung nicht effizient war und sie immer mehr verfiel.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Burg zu einem strategisch wichtigen Punkt für den Schmuggel. Gibraltar war nun un- ter britischer Verwaltung und so kamen aus dem Vereinigten Königreich zollfreie Waren an.
1730 ordnete der Kommandant Graf Montemar an, die Burg umzubauen, um ihre Verteidigung zu stärken. Ein großer Innenhof wurde geschaffen und die Zahl der Türme auf sechs reduziert.
Im 19. Jahrhundert kam die Burg in den Besitz der Gräfin Bárbara de Obregón. Seit diesem Moment verwahrloste die Anlage, und als keiner mehr dort wohnte, stahlen die umliegenden Bewohner Ziegel, Steine und Balken, die sie für andere Bauarbeiten verwenden konnten. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts beherbergt das Castillo nun einen Mittelaltermarkt und Konzerte mit namhaften nationalen und internationalen Bands und Musikern. Das diesjährige Highlight: Sting gibt am 17. Juli ein Konzert in der geschichtsträchtigen Burg.