Wasserknappheit trotz Regens
Vor allem in der Axarquía, wo subtropische Früchte angebaut werden, herrscht Wassermangel
Málaga – ws. Die Niederschläge der vergangenen Monate waren willkommen, dennoch schwebt weiterhin das Damoklesschwert des Wassermangels über der Provinz Málaga. Vor allem über der Axarquía, in der im großen Stil subtropische Früchte wie Mangos oder Avocados angebaut werden, aber auch der Norden Provinz mit seinen Olivenplantagen und Getreidefeldern ist bedroht. Aus diesem Grund hat die andalusische Umweltbehörde die ersten Restriktionen für Plantagen verhängt, die aus dem Stausee La Viñuela versorgt werden. Denn dieser hat derzeit einen Wasserpegel von 64,6 Kubikhektometern und ist auf 39 Prozent seiner Kapazität.
Wasserverbrauch senken
67 Kubikhektometer seien der Grenzwert, erklärte der Sekretär der Organisation junger Landwirte (Asaja), Benjamín Faulí, gegenüber der Tagespresse, deshalb sei erste Maßnahmen ergriffen worden. Denn sollte es keine weiteren Regenfälle geben, wäre spätestens im August Alarmstufe Rot erreicht und die Landwirtschaft stünde ohne Wasser da. Schuld an der Situation sind die rückläufigen Nieder- schläge der vergangenen vier Jahre. Die andalusische Landesregierung hat bereits angeordnet, dass der Wasserverbrauch von April bis September um zehn Prozent gesenkt werden muss, um zu verhindern, dass es im Sommer zu ernsten Engpässen kommet. Und die Sparmaßnahmen werden bereits umgesetzt, 6.500 Hektar der Axarquía sind betroffen: Im wechselnden Rhythmus wird die Versorgung der Betriebe, die vom Viñuela-System abhängen, an einem Tag pro Woche ausgesetzt. Doch der Erfolg der Initiative wird allgemein angezweifelt, denn Landwirte könnten an anderen Tagen einfach mehr bewässern.
Die spanische Organisation der Produzenten für subtropische Früchte wirft der andalusischen Landesregierung sogar „Nachlässigkeit“vor. Deren Präsident José Linares wies darauf hin, dass der Sektor bereits seit zwei Jahren einen Notfallplan fordere. Die wichtigsten Produzenten subtropischer Früchte müssten mit Wasser aus anderen andalusischen Gegenden versorgt werden.
Wasser aus anderen Gebieten
Doch auch in den anderen Stauseen der Provinz sieht es kaum besser aus, diese befinden sich durchschnittlich auf 53,4 Prozent ihrer Kapazität. Aus diesem Grund will die Branche mit Wasser aus anderen andalusischen Gebieten versorgt werden, wie den Flüssen Guadiaro und Genal oder den Stauseen Iznájar in Córdoba oder Rules in Granada. Leitungen müssten verlegt werden. Derzeit habe es Priorität, das Viñuela-Versorgungssystem mit den Brunnen des Río Chíllar in Nerja zu verbinden, erklärte die Landesregierung.