Fußball-Ultras und Neonazis?
Zwei Internetportale nennen Namen der für den Tod des 22-jährigen Pablo verantwortlichen Männer
Málaga – nic. Bei den beiden wegen Totschlags festgenommenen Männern, die in der Nacht zum 21. April vor einer Diskothek im Zentrum von Málaga so lange auf den 22-jährigen Pablo eingeschlagen haben, dass dieser einen Tag später im Krankenhaus verstarb ( die CSN berichtete), handelt es sich möglicherweise um Neonazis. Dasselbe soll für die anderen zwei Männer gelten, die wegen Verdunklung der Tat angezeigt worden sind.
Die beiden linksgerichteten Internetportale „Insurgente“und „Kaos en la red“haben am vergangenen Donnerstag die vollen Namen der vier Männer veröffentlicht, die sich mit den in den Tageszeitungen abgedruckten Initialen decken. Zwei der Männer sind auf einem Foto zu sehen, auf dem mehrere junge Männer ein Spruchband in den Händen halten, mit dem die Freilassung des wegen der Veröffentlichung von Hitlers „Mein Kampf“verhafteten Neonazis Pedro Varela gefordert wird. Ein zweites Foto zeigt einen weiteren in den Fall verwickelten Mann auf den Zuschauerrängen eines Fußballstadions mit nacktem und von Tätowierungen übersätem Oberkörper und geballter Faust.
Demo am 11. Mai geplant
Laut den Internetportalen sind alle vier Männer Mitglied des rechtsradikalen Fußball-Fanclubs „Frente Boquerón“und gehören möglicherweise auch den NeonaziGruppierungen „Málaga 1487“und „Hogar Social Madrid“an. Die Studentengewerkschaft von Málaga hat die Berichte bestätigt und für den 11. Mai um 19 Uhr auf der Plaza de la Constitución eine Demonstration angekündigt, um ihre Solidarität mit den Angehörigen des Toten auszudrücken.
Der 22-jährige Pablo war in der Tatnacht aus einer Diskothek ins Freie gegangen und hatte einen Streit zu schlichten versucht, als er von hinten ins Genick geschlagen wurde, so dass er zu Boden fiel. Daraufhin sollen die beiden wegen Totschlags Angeklagten minutenlang auf den auf der Straße Liegenden eingetreten haben, bevor sie schließlich flohen. Pablo war bereits hirntot, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.