Spanien reagiert mit Erleichterung
Stimmen zum Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich
Madrid – tl/dpa. Auch in Spanien reagierten Politik und Medien mit Erleichterung auf den Ausgang der Präsidentenwahl in Frankreich. So gratulierte Ministerpräsident Mariano Rajoy Emmanuel Macron zum Sieg und schug ihm eine bilaterale Zusammenarbeit für ein „besser integriertes Europa“vor. „Herzlichen Glückwunsch an Macron, den neuen Präsidenten von Frankreich. Wir, Frankreich und Spanien, müssen für ein stabiles, florierendes und besser integriertes Europa zusammenarbeiten“, twit- terte der Chef der konservativen Volkspartei (PP) am Sonntag.
Macron habe mit seinem Sieg dem Extremismus eine Niederlage bereitet, schrieb die Zeitung „El País“am Montag. Er müsse jetzt aber sein Land retten und Europa neu gründen: „Die Bandbreite von Macrons Versprechen ist groß. (...) Alle zielen darauf ab, das Vertrauen wieder zurückzugewinnen, die Wirtschaft flexibler zu gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Das ist der Weg, um eine andere soziale Dynamik zu erzie- len und mit Deutschland auf gleicher Augenhöhe verhandeln zu können. Nur mit einer ausbalancierten französisch-deutschen Achse überwinden die Franzosen ihren Komplex gegenüber Berlin. Und Europa wird mit größerer Glaubwürdigkeit das Schicksal seiner Neugründung angehen, derer es nach dem Brexit bedarf.“
Der Sieg von Emmanuel Macron in Frankreich sei für Europa eine Erleichterung, räume aber dessen Krise nicht aus der Welt, meint die rechtsliberale Zeitung „El Mundo“: „Die große Gabe Macrons bestand darin, sich im richtigen Moment als neuer Mann zu präsentieren, der die diskreditierte Pariser Elite hinter sich lässt. Aber auch wenn er Wirtschaftsminister von Hollande war, mit seinen 39 Jahren ist er praktisch ein Politikneuling. (...) Abseits seiner Wahlversprechen muss der gewählte Präsident als erstes und unmittelbares Ziel Talent und Fähigkeit beweisen, die Zügel der Macht übernehmen zu können.“